Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Bauwesen 
bahnwagen im Betrieb. Die Beendigung der Arbeiten erfolgte erst Ende Mai. Verausgabt 
wurden hierfür 48 289 M. 9 
Herstellung der Katwanger Straße. Eine weitere Beschäftigung für Winter⸗ 
arbeiter war durch die Ausführung der Erdarbeiten für die Herstellung der Katzwanger⸗ 
straße von der Frankenstraße bis zur Überbrückung des Rangierbahnhofes geboten. Es 
mußte dabei ein 5526m hoher Hang, welcher teils aus sandigem teils aus felsigem Boden 
bestand, abgegraben und das gewonnene Erdreich zur Auffüllung der südlichen Strecke der 
40 m breiten Straße verwendet werden. 
Mit den Arbeiten wurde am 22. Januar begonnen. Es waren dabei täglich durch— 
schnittlich 60 Arbeiter beschäftigt. 
Nach Beendigung der Winterarbeiten am 15. März wurde zur Förderung und Ver— 
ladung des Erdreiches eine Baggermaschine (Löffelbagger mit 2 chm Inhalt) verwendet. 
Die Tagesleistung betrug hierbei 650 chm lofes Abtragmaterial. Waren besonders 
festgelagerte Felsschichten zu beseitigen, so wurden vereinzelt auch Sprengungen mit Cahücit 
und mit Schwarzpulver vorgenommen. 
Die Arbeiten erstreckten sich bis in den Oktober hinein und wurden durch die Bau— 
firma Heinrich Albbert hier ausgeführt. 
Der Kostenaufwand betrug 58052 ; es wurden im ganzen 41000 chm Abtrag 
gewonnen und als Auffüllmaterial verwendet. 
Dienst- und Arbeitsverhältnisse der Straßenbauabteilung. Arbeiter. Bei 
der städtischen Straßenbauabteilung waren“; im Berichtsfahre täglich durchschnittlich 196 Ar— 
beiter beschäftigt. 
Erkrankungen. Von den Arbeitern erkrankten 111 Mann mit zusammen 
3231 Krankheitstagen. 
70 Mann erkrankten 1mal, 34: 2mal, 6: 3mal, 1: 4mal; das sind zusammen 160 
Erkrankungen. Gestorben sind 3 Arbeiter. 
Urlaub. Erholungsurlaub unter Fortzahlung des Lohnes entsprechend dem 8 34 der 
Arbeitsordnung wurde den Arbeitern an zusammen 9843 Tagen gewährt. 
Der Stadtgemeinde sind hierdurch 4480 Ausgaben erwachsen. 
Badefreikarten. Von der den Arbeitern gewährten Vergünstigung durch Über— 
lassung von Badefreikarten zu wöchentlich einmaliger unentgeltlicher Benutzung der 
städtischen Brausebäder wurde in 5328 Fällen — 27,100/0 der insgesamt gewährten Bäder 
Gebrauch gemacht. 
Dienstkleider. Jeder Arbeiter erhält von der Stadtgemeinde einen Lodenkragen. 
Lohnverhältnisse ꝛc. Die Lohn- und Vorrückungsverhältnisse der Arbeiter sind 
festgesetzt durch die Lohntafel vom 1. Januar 1908, giltig für sämtliche Arbeiter der Stadt— 
gemeinde Nürnberg. 
Es bezogen am Ende des Jahres 1912, einschließlich einer täglichen Teuerungszulage 
(auch für Sonn- und Feiertage) von. 20 4: 
18 Arbeiter einen Taglohn von 8,90 5 Arbeiter einen Taglohn von 5,70 M 
X »4,10, 5,90 , 
10 430, „ 6,10 , 
z2 450, 630, 
36 170, .6,.40, 
25 1298, 6,550 , 
15 5,10, 6,70, 
7 5,30 , 6,90 , 
10 F . 5,50 , 
Es ergibt sich somit ein Durchschnittstaglohn von 5,40 . 
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