136 Kaspar Hausers Verstellung und Verlogenheit.
die Wahrheit nicht mehr geglaubt hätte, denn ein eigentlicher Betrüger
ist er doch nicht. Ihnen und Ihrem verehrten Herrn Gemahl glaube ich
indes einen Gefallen zu thun, wenn ich Sie auf Ihren Zögling aufmerk—
sam mache, der gar lange unter der Decke zu spielen weiß und die schärfsten
Beobachter leicht hintergeht. Er täuschte uns lange, nicht minder seinen
Vormund, und der gegen ihn so gütig gesinnte Herr Graf Stanhope kömmt
gewiß nur zu bald zu der schmerzlichen Entdeckung, eine Schlange an
seinem Busen zu nähren. Von einer Ansbacherin erfuhr ich, daß H.
in Gesellschaft sich zu sagen erdreistete, sein Vormund, der Herr v. Tucher,
habe es gar nicht gut mit ihm gemeint; ist das nicht abscheulich, da er
demselben nur Dank schuldig ist? Ebenso lieblos urteilte er über uns und
über alle, die ihm Wohlthaten erzeigten. Wäre der Herr Graf nur zu
uns gekommen, wir hätten ihm gerne die Augen geöffnet; aber der pfiffige
Junge hat sicher denselben davon zurückgehalten, und das aus guten
Gründen. Das Schrecklichste für die, welche er verläumdet, ist das, daß
ihm Hunderte aufs Wort glauben, weil sie ihn für engelrein und keiner
Lüge fähig halten. Schon seine beständigen Heimlichkeiten waren mir ein
schlimmes Zeichen; denn schon bei Daumers versteckte er bald da bald dort
etwas in einem Winkel, und bei jedem Gang aus der Stube verwahrte er
alles mit einer eigenen Ängstlichkeit, die auf nichts Gutes schließen ließ;
ein Gleiches that er auch bei uns. Sind Sie nur immer recht wachsam,
und es wird Ihnen, wie Ihrem Herrn Gemahl, nicht entgehen, daß er so
ist, wie ich ihn Ihnen schildere; es müßte denn der Fall sein, daß er als
reicher Pensionär, der er sich nun zu sein dünken wird, sich etwa doch
mehr selbst überlassen wäre, was sich aber, so hoffe ich's, mit den Ansichten
und Grundsätzen Ihres Herrn Gemahls über Erziehung nicht vereinigen
wird. Ohne Dank, ohne Abschied ging H. von denen, die ihn in der Not
aufnahmen; ist das recht? Begegnete er uns zufällig auf der Straße, so
wich er uns absichtlich aus, wie einer immer thut, der kein gutes Ge—
wissen hat. Mit seiner Verstellungskunst treibt er es so weit, daß er sogar
Thränen zur Bestätigung seiner Lügen hervorbringt, wovon wir Beweise
haben. Stehen Sie und Ihr Herr Gemahl etwa in näherer Berührung
mit dem Herrn Präsidenten v. Feuerbach, so bitte ich Sie sogar, demselben
Mitteilung von diesem Schreiben zu machen, denn nur durch allgemeines
Zusammenwirken wäre es bei scharfem Beobachten jeder Handlung unsers
H. etwa doch noch möglich, ihn aus dem Schlamm zu ziehen, worin ihn
teils unglückliche Verhältnisse teils aber auch er sich mutwillig selbst
stürzte. Und nun bitte ich Sie oder Ihren Herrn Gemahl, welchem ich
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