Gemeindevertretung und Verwaltung
Statistik der Elektrizitätserzeugungsanlasen. Auf Veranlassung
des Kgl. Statistischen Landesamtes wurden unter Verwendung ausführlicher Fragebogen die
Zahl der Elektrizitätserzeugungsanlagen, ihre Betriebsverhältnisse und ihr Versorgungsgebiet
genau festgestellt. Für jede im Betrieb oder Bau befindliche oder zur Ausführung fest be⸗
schlossene Anlage war ein Erhebungsformular auszufüllen. Gleichgültig war es, ob der Betrieb
groß oder klein war, ob er mit Wasser oder einer sonstigen Kraft arbeitete, ob die Elektrizität
für den Absatz oder für den eigenen Bedarf erzeugt wurde. Maßgebend war der Stand
vom 31. Dezember 1900. Zunächst wurden die vorhandenen Anlagen durch die Amtsboten
und Polizeiwachtmeister ermittelt und dann die Ausfüllung der Fragebogen veranlaßt. Aus
den in der Zeitschrift des Kgl. Statistischen Landesamtes, Jahrg. 1911, S. 217 ff. veröffent—
lichten Ergebnissen für das gesamte Bayern sei folgendes über Nürnberg mitgeteilt.
Die Gesamtzahl der Elektrizitätserzeugungsanlagen in Nürnberg beträgt 230. Fast alle (222)
verwenden den Strom ausschließlich im Eigenbetrieb. Ebenfalls 222 sind in privatem Besitz,
3 sind städtisch und 5 staatlich. Die Kraftquelle ist: Dampf allein in 127 Fällen, Explosions—
motoren allein in 88, Wasser allein in 10 Fällen; in 8 Fällen ist die Kraftquelle eine gemischte.
Die Gesamtleistung der Kraftquellen beträgt 29 782,3 PS. die der stromerzeugenden Waschinen
16 839,6 KW. Von sämtlichen Anlagen sind 222 Gleichstromanlagen mit 10 349,0 KW. und
8 Wechselstromanlagen mit 6 490,6 KRVA. Die Anschlußwerte sind: für Licht 12 028,5, für Kraft
24 324, 1, für sonstige Anschlüsse 550,2 KW., insgesamt 37 802,8 KW. Die Zahl der angeschlossenen
Motoren beträgt 3478 (darunter 15 landwirtschaftliche) mit 15 117,0 KW. Anschlußwert.
Ferner wurde eine Übersicht hergestellt über die T heaterverhältn isse in 14 Groß—
städten. Die Ergebnisse einer Rundfrage bei den deutschen Städten über Stillprämien
uind Stillunterstützungen wurden verarbeitet. ÄÜber den Besuch der städtischen
Mutterberatungsstellen wurde eine vierteljährliche Statistik nach dem auf S. 69
abgedruckten Schema aufgemacht.
Auch die Bearbeitung und der Bertrieb des Berwaltungs berichts liegt dem
Statistischen Amte ob. Im Berichtsjahre erschien der Bericht für 1908.
Für das Statistische Jahrbuch deutscher Städte (XVIII. Jahrgang)
wurden die Fragebogen soweit als möglich vom Amte selbst, im übrigen von den zuständigen
Berwaltungsstellen beantwortet. Die Beteiligung an einer vergleichenden Gemeindefinanz-
statistik wurde durch zweimaligen Magistratsbeschluß abgelehnt, weil die außerordentlich
schwierige und zeitraubende Arbeit, die eine Zerlegung und andersartige Gruppierung des
gesamten Rechnungsstoffes verlangen würde, kaum zu einem annehmbaren Resultat führen
dürfte. Ferner wurde für den XVII. Jahrgang des Fahrbuchs der Abschnitt über Wasserver—
sorgung im Statistischen Amte gefertigt.
Auch an den Kommunalen Jahrbuch hat das Amt in diesem Jahre mitgearbeitet.
AÄber die sonstigen wichtigsten laufenden Arbeiten siehe Berwaltungsbericht 1909
S. 54 ff.
9. Ortspolizeiliche Vorschriften und sonstige Anordnungen.
Im Berichtsjahre wurden die nachstehend aufgeführten ortspolizeilichen Vorschriften und
sonstigen Anordnungen erlassen und im Amtsblatt 1010 veröffentlicht.
3. Februar 1010. Ortspolizeiliche Vorschrift, betr. das Werfen mit Papierschlangen usw.
vom 21. Dezember 1909 (Amtsblatt S. 141).
5. Februar „—0lOo. Ortspolizeiliche Vorschrift über den Fuhrwerksverkehr am Fastnachts-
Dienstag (Amtsblatt S. 140).
. Februar 1010. Bekanntgabe der Ministerialentschließung vom 26. Januar 1010, betr.
die Einfuhr von Rindern und Ziegen aus der Schweiz (Amtsblatt S. 16l).