Inhaltsverzeichnis: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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einem gewissen Ueberschusse ein Rabatt gewährt werden; es liegt also 
auch in unserem geschäftlichen Interesse, dafür zu sorgen, daß Unglücks— 
fälle nicht mehr so häufig in unseren Mühlen vorkommen, damit die 
Prämie nach 3 Jahren um 100/ ermäßigt werden könne. Wir wollen, 
daß die Versicherungsgesellschaft verdiene, aber auch wir wollen eine 
Ermäßigung herbeiführen, und das können wir, denn es hindert uns 
nichts, die allgemeinen Vorsichtsmaßregeln selber zu ergreifen, auf die 
jeder vernünftige Müller von selber komwuen sollte, also 3. B. die 
Umzäunung der konischen Räder. Es ist kein Grund dafür da, 
warum man da kein Schutzgitter anbringt und wenn es auch blos 
ein hölzernes ist. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, wenn auf— 
recht stehende Wellen besonders mit großer Geschwindigkeit durch die 
Fußböden durchgehen; daß diese umkleidet werden, damit nicht der Rock 
oder das Kleid, das wir an uns haben, sich umschlingeln und uns mitreißen. 
Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß wenn rafchlaufende Riemen 
durch den Boden gehen, gleichfalls hölzerne Rinnen herumgemacht 
werden die den Betrieb nicht stören, sondern nur sicher machen, denn 
dann kann man ruhig vorbei gehen. Es ist unsere Pflicht, zu sorgen, 
daß bei den Fahrstühlen eine Sicherheit vorhanden ist. Ich habe hier 
eine Skizze, ein Modell zu einem Fahrstuhl, wie er z. B. von Nagel 
und Kaemp in Hamburg ausgeführt wird, wonach wie Sie sehen, 
penn der Gurt reißt, die Feder hier oben sich senkt und diese zwei 
Seiten-Arme sich in die beiden Führungsständer setzen und den Stuhl 
zum stehen bringen; eine solche Vorrichtung kann jeder an seinem 
Stuhle anbringen. Eine gleiche Sicherheits-Vorrichtung ist hier von 
Briegleb, Hansen u.Ko. in Gotha ausgestellt, das einzige unangenehme 
bei derselbe ist das Gerassel der Kette, sonst ist der Stuhl mit einer 
solchen Sicherheit ausgeführt, daß man ihn ruhig anwenden kann. 
Eine solche Kette reißt nicht leicht; sollte sie aber reißen, so geht der 
Stuhl nur so langsam herunter, daß von einem Sturze desselben nur 
schwer die Rede sein kann. Es liegt ferner nichts im Wege, in 
unserem Betriebe, daß wir dafür sorgen, daß auf dem untersten Boden 
ein weiches Polster eingelassen wird, worauf der Fahrstuhl fällt; denn 
wenn alle Stränge reißen und es passirt ein Unglüd, so ift we nigstens 
dafür gesorgt, daß der Schlag gemildert wird. Daß die Riemen so 
oft. Unglück verurfachen, liegt nicht nur daran, daß man zu nahe an 
dieselben herantritt, sondern am meisten an dem Auflegen derselben 
während des Betriebes; ich habe eine Vorkehrung anfertigen lassen, um 
den Riemen während des Ganges auf und abzunehmen, sie sollte heute 
Morgen hier sein, Jund auchtin der Ausstellung angebracht sein, 
leider ist daß Modell nicht hierher gekommen, aber von morgen an 
wird ein anderes Exemplar kommen und in der Ausstellung thätig 
sein, und ich will Ihnen dann selber zeigen, wie man den Riemen 
auf und abnimmt. Ich konnte das neue Exemplar deshalb nicht früher 
anfertigen lassen, weil mir der Durchmesser von der Betriebsscheibe 
fehlte, die auf die Wellen kommen sollle,diese Scheiben sind nämlich 
erst vorgestern hier angekommen. Sie werden äülso morgen in der 
Ausstellung diese Vorrichtung angebracht sehen und ich empfehle sie
	        
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