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ündlich in Gegenwart einer Anzahl geistlicher und weltlicher Personen,
B—8 waren, that. Dann erst erhielt der Empfänger
zine schriftliche Urkunde, die in der Kanzlei der Herren unter Hinzu⸗
fügung des hergebrachten Formelkrams und steifen Wortcermoniells in
fein sauberen kalligraphischen Schriftzügen hergestellt und an die dann
ein großes Wachs- oder Blei⸗, ausnahmsweise auch ein Gold⸗Siegel
angehängt wurde. Am Schlusse einer solchen Urkunde wurden dann
die Namen der Personen, die bei der mündlichen Verhandlung zugegen
gewesen waren, in einer ihrem Range und ihrer öffentlichen Stellung
entsprechenden Reihenfolge als Zeugen aufgeführt.
Wir wissen aber auch, welchem Geschlechte die ältesten Nürnberger
Burggrafen angehörten. Nachdem man früher vermutet hatte, sie seien
aus Hohenlohe'schem Stamme oder Grafen von Vohburg gewesen, wurde
es neuerdings, namentlich aus der Ähnlichkeit der Vornamen festgestellt,
daß sie zu dem Geschlechte der Herren von Ragaza— Rakaze, Rachez,
Ragiz u. s. w., wie sie mit der im Mittelalter üblichen Namensverän⸗
derung genannt werden, gehört haben. Noch suchte man diese Benen⸗
nung in dem Namen des in sterreich unter der Enns an der mähri⸗
schen Grenze gelegenen Städtchens Ratz wiederzufinden, bis es endlich
anem bsterreichischen Gelehrten, dem Dechant Johannes Grübel gelang,
nachzuweisen, daß man es dabei mit einer Burgs Raabs zu thun habe,
die auf dem steilen Vorsprung eines Felsberges bei dem Städtchen
Raabs än der Vereinigung der deutschen und böhmischen (mährischen)
Isaya, im Erzherzogtum sterreich noch heute als eine wohlerhaltene
feste Burg steht, die durch ihre beträchtliche Ausdehnung, sowie durch
ihren altertümlichen Bau zu den schönsten alten Schlössern Osterreichs
gehört und nach mehrfachem Wechsel der Besitzer gegenwärtig in den
Händen eines Freiherren von Bartenstein ist.)
Mehr aber als diese ausgestorbene Familie der Raabs interessiert
uns der Name eines Mannes, der zum ersten Male am O. Juni 1192
unter dem Titel Burggraf von Nürnberg als Zeuge in einer Urkunde,
in der Heinrich VI., der Sohn Friedrich Barbarossas, auf den wir
spüter noch zu sprechen kommen, mit der lombardischen Stadt Cremona
ein Bündnis schloß, erwähnt wird. Das ist der Graf Friedrich von
Zollern, der dritte seines Namens, der gemeinsame Stammvater nicht
uur der schwäbischen fürstlichen Hohenzollern, sondern auch der frän⸗
kischen Linie, die durch eigene Thatkraft und die Gunst des Geschicks
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ezan Vergl. Schmid, L., Die älteste Geschichte des erlauchten Gesamthauses der
aöniglien 8 Fürstlichen Hohenzollern. III. Teil. Tübingen 1888, ein Werk, das
wir für die ganze Frage des Burggrafentums in ausgedehntestem Maße benützen
konnten.
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