Objekt: Sammelhandschrift (Gebete) – Nürnberg, STN, Will. II. 19. 8°

Denkwürdige Vorfälle 
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solle. Heerdegen gab dann eine Schilderung der Entwicklung der Kolonne, die, aus kleinen Anfängen 
entstanden, heute eine Organisation darstelle, die berufen sei, am Wiederaufbau des Vaterlandes mit— 
zuarbeiten, deren Tätigkeit sich auch weiterhin zum Segen für die Allgemeinheit auswirken möge. 
Dann ergriff das Wort Oberregierungsrat Heiter, um die herzlichsten Glückwünsche der Mittel— 
fränkischen Kreisregierung zu überbringen. Generalleutnant v. Stemmer übermittelte die Grüße 
und Wünsche des Hauptvorstandes in München. Oberbürgermeister Dr. Luppe wünschte der Sanitäts— 
kolonne alles Gute namens des Stadtrates Nürnberg, für den die Kolonne insofern eine besondere 
Bedeutung habe, als sie durch Ausübung des gesamten Unfall- und Rettungsdienstes der Stadt die 
Gründung und Unterhaltung einer eigenen Organisation erspare. Ihre Arbeit habe die Kolonne stets 
in vorbildlichster Art geleistet. Die harmonische Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zeige, wie 
wertvoll auf allen Gebieten die Initiative der Bürgerschaft sei. Die Kolonne habe stets ein Vorbild 
gegeben, wie in der Wohlfahrtspflege die privaten Vereinigungen mit der amtlichen Fürsorge zu— 
sammenwirken könnten. Das Verdienst dafür gebühre sowohl der Mannschaft als der Leitung. Der 
Stadtrat habe seiner Wertschätzung für die Sanitätskolonne dadurch Ausdruck gegeben, daß er ihr ein 
Ehrengeschenk von 2000 Mark zur Verfügung gestellt habe, und dies gerade in einer Sitzung, in 
welcher gleichzeitig eine Sparkommission eingesetzt wurde. Polizeidirektor Gareis erinnerte an die 
große Arbeit der Kolonnen, die zu Beginn ihrer Tätigkeit stark bekämpft worden seien. Sie hätten 
sich aber durchgesetzt und sind heute ein unentbehrlicher Faktor geworden. Die Festrede hielt Stadt— 
pfarrer Heinrich Scholler. Der Redner ging auf den Sinn der Kolonnenarbeit ein, bei der echte Liebe 
zu der frei erwählten Tätigkeit den Grundton abgeben müsse. Nach einigen musikalischen Vorträgen 
erfolgte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Am Sonntag vormittag hatten sich Hunderte von Zu— 
schauern an der Höheren Technischen Staatslehranstalt eingefunden, wo sie aufmerksam den Schau— 
übungen der Mannschaften folgten und reichen Beifall spendeten. In der Keßlerstraße fand nach 
Abschluß der Ubung ein Vorbeimarsch vor den Ehrengästen statt. Der Zug bewegte sich dann zum 
Kolonnenhaus in der Nunnenbeckstraße, wo eine Gefallenenehrung mit Denkmalsenthüllung stattfand. 
Stadtpfarrer Klingler von Wöhrd hielt die Weiherede. Das Denkmal hat links vom Eingang unter 
einer Baumgruppe seinen Platz gefunden und ist entworfen und ausgeführt vom akademischen Bild— 
hauer J. Wirth. Es ist 2,60 Meter hoch, aus Muschelkalk hergestellt und zeigt einen Sanitäter, der auf 
dem Schlachtfelde einem sterbenden Krieger den letzten Liebesdienst erweist. Die Namen der 29 Ge— 
fallenen sind auf der Vorderseite angebracht: als weitere Inschriften sind meist Bibelworte gewählt. 
4. bis 6. September 1926 25jährige Gründungsfeier der Sängerver— 
einigung der Post und Telegraphie Nürnberg. Unter dem Protektorat des Präsi— 
denten der Oberpostdirektion Dr. Niggl und der Oberregierungsräte Kann und Schultheiß beging die 
Sängervereinigung der Post und Telegraphie Nürnbera das Fest ihres 25jährigen Bestehens im 
Industrie- und Kulturverein— 
8. September 1926 Neue Sportplatzanlagen des Polizei-Sportvereins 
Nürnberg-Fürthee. V. Die durch den äußerst rührigen Polizei-Sportverein Nürnberg-Fürth 
im Jahre 1926 geschaffene Sportplatzanlage bei Marienberg wurde Mittwoch, den 8. September, 
von der Nürnberger Sportpresse besichtigt. Der Platz ist 1026 Tagwerk groß und enthält eine 400— 
Meter-Aschenbahn, eine 110-Meter-Bahn für Hürdenlauf, zwei Fußballfelder, eine Bahn für Stab— 
hochsprung, eine solche für Hochsprung, eine Doppelbahn für Weitsprung, sowie eine Wurfgrube. Für 
die Zuschauer ist durch Erdaufwurf eine Naturtribüne geschaffen. An der Seite erhebt sich das 2025 
Quadratmeter große Sporthaus mit Veranda. In der Nähe des Sporthauses ist auch noch die Anlage 
zweier Kegelbahnen geplant. Weiter ist ein Feld von 2 Tagwerk vorgesehen zur Anlage für Tennis— 
plätze, für ein Faustballfeld und für Bahnen, welche Weitwurfübungen dienen. Nördlich vom Haupt— 
platz, hinter der Schießstätte Marienberg, befindet sich der Schwimmplatz, hier sind für den Schwimm— 
sport die zwei Tucherweiher, jeder in der Größe von 190 40 Quadratmeter, instandgesetzt worden. 
In dem südlich gelegenen Birkenwald befindet sich ein Umkleidehaus. Der Verein ist auch Mitpächter 
der Schießstätte Marienberg. Dort hat sich der Verein Stände aufgebaut für Kleinkaliberschießen und 
Wehrmanngewehre. Anläßlich der Platzeröffnung fanden am 11. und 12. September Wettspiele, leicht— 
athletische Wettkämpfe und Fußballspiele statt.
	        
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