Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Bauwesen 
lichtsaal und drei an diesen sich anschließende Seitenkabinette zur Verfügung. Auch für vorüber— 
gehende Sonderausstellungen, für welche die Räume des Albrecht Dürer-Vereins nicht genügend 
Platz gewähren, wurde Vorkehrung getroffen. 
Die festliche Einweihung des Künstlerhauses begann mit einem Begrüßungsabend im 
Herkulessaale am 2. Juli 19010. Aus der Zahl der Erschienenen seien hervorgehoben Ministerial— 
rat Dr. Winterstein, Regierungspräsident Dr. von Blaul, Regierungsrat Bezirksamt— 
mann von Axthelm, Oberbürgermeister Dr. von S ch uh, Bürgermeister von Jäger, 
die Vorstände des Gemeindekollegiums, Mitglieder der beiden städtischen Kollegien, der J. Direktor 
des Germanischen Museums Dr. von Be zold und die Münchener Professoren Ernst Lieber— 
mann, Fritz Baer, von Petersen und Breiten b ach. Der Abend wurde eingeleitet 
mit dem Krönungsmarsch aus der Oper „Die Volkunger“. Darauf betrat Oberbürgermeister 
Dr. von Schuh, der Urheber und ständige Leiter des Unternehmens der Erbauung des Künstler— 
hauses, den Bühnenraum, um das Wort zu folgender Begrüßungsansprache zu nehmen: 
„Chi dura vince: Wer ausharrt wird gekrönt — mit diesem Worte möchte ich die erste 
Beranstaltung der bedeutungsvollen Festfeier eröffnen, die wir in diesen Tagen zu begehen 
uns anschicken und die für unsere altehrwürdige Stadt auf dem Gebiet der Kunst eine neue 
Zeit einleiten soll. Nürnbergs glanzvolle Vergangenheit, das goldene Zeitalter der Dürer, 
Kraft und Bischer, war dahingesunken; der Weltruf unserer Stadt als Hort der Kunst und 
der Künstler schien für immer verloren. Da träumten — es war vor etwa einem halben Fahr— 
hundert — einige abseits der verflachten Tagesströmung stehende, für die Kunst begeisterte 
Männer, unter ihnen als treibendes Element der unvergeßliche Klausner Damm er, von 
einem Künstlerhaus, das alle künstlerisch schaffenden Kräfte sammeln und den Anstoß gehen 
sollte, Nürnberg allmählich wieder seine frühere Bedeutung als Kunststadt zu verschaffen. 
Es blieb zunächst bei dem schönen Traum. Auch die späteren Versuche, ihn zu verwirk— 
lichen, blieben erfolglos. Jahrzehnte mußten noch dahingehen, bis der Gedanke ausgereift war. 
Hatte ich mich auch schon bald nach Antritt meines Amtes mit der Errichtung eines Künstler— 
hauses befaßt, so konnte ich mich doch angesichts der schwierigen Verhältnisse sowohl in ört— 
licher wie in finanzieller Hinsicht für keins der aufgetauchten Projekte erwärmen. Es ist gut, 
daß dieselben fallen gelassen wurden. Denn wenn man auch damals nicht mehr auf dem be⸗ 
scheidenen Standpunkt eines Oammer stand, der mit einigen lo ooo fl. ein Künstlerhaus 
errichten wollte, so hätte man doch damals noch nicht den Mut gehabt, einen Bau von der 
Bedeutung und Kostspieligkeit in Aussicht zu nehmen, wie er jetzt vor uns steht. — 
Entscheidend wurde für das Unternehmen der denkwürdige 20. Oktober 1902, an welchem 
der hiesige Künstlerverein seinen kurz vorher ernannten beiden Ehrenmitgliedern, dem Geh. 
Kommerzienrat Ludwig von Gerngros und mir, einen Festabend veranstaltete. Wir 
hatten es als eine Pflicht erachtet, dem Künstlerverein für seine uns erwiesene Ehrung uns er— 
eenntlich zu erweisen; andrerseits wünschten wir lebhaft, daß der lang erwogene Plan, der 
hiesigen Künstlerschaft einen festen Stützpunkt zu schaffen, endlich zur Ausführung komme. 
In einer Ansprache auf jenem Festabend gab ich unser Vorhaben bekannt, das in Rüchsicht 
auf die bisherigen Erfahrungen zunächst wenig Glauben fand, weiterhin aber mit Jubel auf— 
zenommen wurde, als ich meinen Worten durch die Mitteilung Nachdruck gab, daß mir als 
erste Gaben bereits über 180 000 M zugesichert worden seien. In wenigen Wochen war die 
Summe von einer halben Million, die man damals für hinreichend hielt, aufgebracht. 
Fast größer als für die Beschaffung des Geldes waren aber die Schwierigkeiten für die Be— 
schaffung geeigneter Pläne. Die besten Kräfte haben hierbei mitgewirkt. Schließlich wurden 
die Pläne Professer Walthers gewählt, der leider die Vollendung des Werkes nicht 
mehr erleben sollte. Ehre seinem Andenken! Im Frühjahr 1905 konnte endlich mit den Bau— 
arbeiten begonnen werden. um deren Durchführung und glückliche Vollendung sich der städtische 
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