Volltext: Mittelfrankens Burgen und Herrensitze

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Doppelkapellen vor, oben und unten zugänglich. Der 
Eingang zum ersten Obergeschoß, also zur Ritterwohnung, 
wird meistens durch eine Freitreppe von außen vermittelt, 
welche, in Stein ausgeführt, entweder eine geradarmige 
oder eine Wendeltreppe war, in letzterem Falle in einem 
turmähnlichen Anbaue lag. Die älteren Bauten haben fast 
ausschließlich gerade Treppen, während das spätere Mittel— 
alter vom 14. Jahrhundert an die Wendeltreppe vorzog. 
Die innere Einrichtung der Wohnräume war nach 
Ansehen und Vermögen des Besitzers sehr verschieden. 
Die Wände waren in den Wohnungen der Wohlhabenden 
gewöhnlich bis zur halben Höhe mit Holz bekleidet und 
der Raum darüber mitunter bemalt und bei fürstlichen 
Wohnungen mit Teppichen verhängt. Bei dem ärmeren 
Adel dagegen waren die Wände bloß geputzt, und man 
verstand es, diesen Putz außerordentlich fest herzustellen. 
Die Fenster in dem Palas der Dynastenburgen im 
12. Jahrhundert waren auf Verglasung nicht eingerichtet, 
sondern bildeten Bogenreihen und gruppierte, durch 
Zwischensäulchen gezierte Gffnungen, welche wahrscheinlich 
durch Läden oder Vorhängeteppiche geschlossen wurden, 
um gegen Wind und Rälte geschützt zu sein. 
Im Anfang des 13. Jahrhunderts war die Kunst 
des Glasbrennens bedeutend vervollkommnet und verall— 
gemeinert, so daß die Fenster für hölzernes Rahmenwerk 
und für Verglasung eingerichtet wurden. Es wurde aber 
die gruppierte Form mit Trennungssäulchen oder Pfeilerchen 
mit Vorliebe beibehalten. Trotz gewisser Übereinstimmung 
sind die Fenster Ende des 12. und Anfang des 13. Jahr— 
hunderts doch sehr mannigfach gestaltet und teilweise 
reizend ausgebildet. 
Mit dem Ende des 13. Jahrhunderts bildeten sich die 
tiefen Fenstersitze aus mit steinernen Sitzbänken, welche mit 
Kissen belegt wurden. Solcher Fenster sind sehr viele
	        
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