Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1911 ((1911) 1912)

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Witterung, Stadtgebiet und Bevölkerung 
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II. Witterung, Stadtgebiet und Bevölkerung. 
1. Wetter. 
Das Jahresmittel für Luftdruck 735,2 mm, berechnet aus mehr als 1000 Ablesungen, 
liegt um O,6 mm über dem Durchschnittswerte und zählt zu den 5 größten der letzten 
33 Jahresmittel. Der Höchstwert des Luftdruckes 752,7 mm ist am 17. Januar gegen 
10 Uhr früh bei Windstille und starkem Nebel, der Tiefstwert 710,5 mm am 19. November 
gegen 1 Uhr früh bei mäßigem Südwind und ganz bedecktem Himmel verzeichnet worden. 
Bemerkenswert ist, daß die Jahresextremwerte zumeist in die Monate Januar und Dezember 
fallen; seit 1879 fielen 19 in den Januar und 19 in den Dezember. 
Das Jahr 10911 zeigt unter den 8 letzten Jahren am wenigsten stärker bewegte Luft. 
Ruhige Tage mit zumeist Wind von Stärke O—2 wurden 1911: 92, windige (mehrmals 82ÿ5): 
240, stürmische (G und darüber): 82 gezählt, an einem Tage wütete Sturm (8). Die Zahl 
der ruhigen Tage war im Vorjahr um 836 kleiner, die der windigen um 53 größer. Auch 
hier zeigt sich 1911 als windstilleres Jahr. 
Die Ablesungen am Anemometer (Windgeschwindigkeitsmesser) ergaben als die 
mittlere Geschwindigkeit der Luft für 1911 zwischen 3,0 und 3,1m, 1910: 3,1 m. 
Die mittleren Geschwindigkeiten eines Tages schwankten zwischen 2,1 und 5,6 m. Größte 
Geschwindigkeiten von einzelnen Windstößen (Böen) wurden mit 17 m am 13. März, mit 
16 m am 24. und 26. Februar, am 21. August und am 16. Dezember bestimmt. 
Das Luftwärmemittel für 1911 berechnete sich aus etwa 1000 Ablesungen zu 
10,000. Im letzten Vierteljahrhundert waren 1911 mit 10,00 und 1904 mit 9,60 die wärmsten 
Jahre. Der Höchstwert der Luftwärme ist aufgezeichnet am 28. Juli gegen 4 Uhr nach— 
mittags mit 36,00 bei schwachem Sonnenschein, ziemlich bedecktem Himmel und mäßigem 
Südostwind, der Tiefstwert am 15. Januar gegen 10 Uhr früh mit — 15,40 bei schwachem 
Südostwind, Bodennebel und Rauhreif nach einer klaren Nacht. Die Mittelzahlen sind für 
die Jahresextremwerte 32,60 und — 18,20, die Grenzwerte 37,20 und — 27,80. 
Ueber 300 stieg die Luftwärme an nur 16 Tagen, unter — 100 fiel sie an nur 4 Tagen. 
Sommertage (mit Luftwärme von mindestens 250) zählte 1911: 63, im Mai (2), 
Juni (6), Juli (21), August (23) und September (11), Frosttage (an denen die Luftwärme 
unter Oꝰ sinkt) 78; im Januar (27), Februar (17), März (12), April (8), Oktober (I), 
November (3) und Dezember (10), endlich Eistage (an denen die Luftwärme nicht über 00 
steigt) 19, im Januar (16) und im Februar (). 
Die gesamte Dauer des Sonnenscheins betrug 2519 Stunden und damit 56040 
der möglichen Zahl. Im Vorjahr war die Zahl um 176 kleiner. Prallsonnenscheinstunden, 
während welcher das Sonmnenbildchen Brandstreifen im Registrierapparate erzeugte, zählte 
1911: 1410. Ferner wurden beobachtet 1911: sehr sonnige Tage 92, sonnige 74, mäßig sonnige 81, 
sonnenarme 118. Ganz sonnenlos zeigten sich 46, vollsonnig 51 Tage. 
Die Luft zeigte die geringste Feuchte am 3. September gegen 5 Uhr nachmittags mit 
100/0 bei lebhaftem Westwind und wolkenlosem Himmel; dies war der stärkste Grad von 
Lufttrockenheit seit 1879. 
Hinsichtlich der Luftdurchsichtigkeit ergaben 250,0 aller Beobachtungen die Luft 
als sehr trüb, 270/0 als trüb, 270,) als klar, 200/0 als sehr klar. Unter den letzten 
13 Jahren zeigt 1911 die größte Verhältniszahl für sehr klare Tage, die geringste für sehr krübe. 
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