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Gesundheitswefen
Besuche und Besichtigungen. Zur Besichtigung des Krankenhauses, seiner
Einrichtungen und seines Betriebes waren wieder zahlreiche Personen hier, darunter Abord—
nungen aus Budapest, St. Johnsburg (Amerika), Kopenhagen, Mainz, Newyork, Nayoya
(Japan), Paris, weiter Einzelbesuche aus Algier, Barcelona, Basel, Bern, Budapest, Chile,
Kiew, Newyork, Petersburg, Prag, Saragossa, Tokio, Upsala.
Als Besuchstage der Kranken sind zwei Tage wöchentlich festgesetzt und zwar Mitt—
woch von 224 Uhr und Sonntag von 1/2-4 Uhr nachmittags.
Im ganzen wurden 133750 (122 204) Besuchskarten abgegeben, davon an den Mitt—
wochen 37427 (33 833), an den Sonntagen 96323 (88371).
Die höchste Besucherzahl betrug an einem Mittwoch 1039 (959), an einem Sonntag
3077 (2542), die geringste an einem Mittwoch 450 (426), an einem Sonntag 1355 (1157) Personen.
Demonstrationen. Seit Beginn des Jahres 1911 wurden im Krankenhaus mit
Genehmigung des Stadtmagistrats von den Arzten der Anstalt klinische Demonstrationen
abgehalten, die sich eines lebhaften Besuches auch seitens der in der Stadt tätigen Arzte er—
zreuten. Diese Demonstrationen dürfen als willkommene Ergänzung der in den beiden
wissenschaftlichen ärztlichen Vereinen gehaltenen Vorträge gelten, weil es bei ihnen möglich
ist, das reiche Krankenmaterial der Anstalt durch klinische Besprechungen zur Fortbildung der
Arzte zu verwerten und neuere Behandlungs- sowie Untersuchungsmethoden praktisch vorzu—
führen. Die Demonstrationen fanden im Laufe des Jahres viermal im Saale der Heil—
zymnastik, abends von 7/0 bis Yt / Uhr, statt. Die Zahl der Besucher betrug an den ein—
zelnen Abenden bis 100 und darüber.
Beteiligung an der Hygieneausstellung. An der internationalen Hygieneaus—
stellung zu Dresden hat sich das Krankenhaus durch Ausstellung einer großen Zahl von Prä—
paraten aus der Krebsbakteriologie des Menschen beteiligt.
Veröffentlichungen der Arzte. Von den Arzten des Krankenhauses erschienen
im Jahre 1911 folgende Veröffentlichungen:
Oberarzt Professor Dr. Burckhardt: 1. UÜber intravenöse Narkose; Münch. med.
Wochenschrift. 2. Über Gallensteinchirurgie; Vortrag in der Poliklinik. 3. Über Fortschritte
auf dem Gebiete der Chirurgie der Harnorgane; Fortbildungsvortrag für Arzte. 4. Über
die chirurgische Behandlung des Magencarcinoms; Vortrag im ärztlichen Verein. 5. Über
die intravenöse Narkose, mit Demonstration; Vortrag im ärztlichen Verein und in der Ver—
einigung bayerischer Chirurgen in München.
Sekundärarzt Dr. Krauß: Über Pantopon-Skopolamin-Injektionsnarkose; Zentral—
blatt für Chirurgie.
Assistenzarzt Dr. Klestadt: 1. UÜber Arthritis deformans; Bruns Beiträge. 2. Über
Spontanfrakturen bei Osteoporose; Vortrag im ärztlichen Verein.
Krankenhausdirektor Professor Dr. J. Müller: 1. ÜUber das Vorkommen von
Skorbut in Nürnberg; Vortrag im ärztlichen Verein zu Nürnberg. 2. Neuere Anschauungen
über die Entstehung der Krankheitszeichen bei Erkrankungen der Eingeweide; Fortbildungs—
vortrag, gehalten zu Nürnberg. 3. Zur Kenntnis des Skorbuts; Vortrag mit Demonstration
von Farbenphotographien auf der Versammlung Deutscher Naturforscher und Arzte zu
Karlsruhe. 4. UÜUber den Schmerz und andere nervöse Reflexerscheinungen bei den Eingeweide—
erkrankungen; Fortbildungsvortrag, gehalten im ärztlichen Bezirksverein zu Ansbach. 5. Über
Muskelgeräusche und ihre Bedeutung für die Auskultation des Atmungsapparates; Vortrag,
gehalten in der Nürnberger Medizinischen Gesellschaft und Poliklinik. 6. Uber Koblenoxyd—
vergiftung; Vortrag, gehalten ebendaselbst.
Sekundärarzt Dr. E. Scheidemandel: 1. Klinische Erfahrungen mit Adalin, einem
neuen bromhaltigen Sedativum und Hypnoticum; Münch. med. Wochenschrift 1911, Nr. 8.