Metadaten: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Bauwesen 
den Abluftkanälen. Die Beheizung der Räume erfolgt in den Bauten Nr. 38 und 39 fast 
ausnahmslos durch stehende oder liegende Rohrregister, im Bau für Geisteskranke jedoch 
durchwegs durch glatte, verkleidete Radiatoren. Der Einbau der wärmetechnischen Einrichtungen 
in den 3 Bauten wurde der Firma Rietschel 6 Henneberg, G.m.b. H. Nürnberg 
übertragen und war am 27. Januar 1915 fertig gestellt. Gesamtkosten 76976,11 4. 
11. Werkstätten- und Magazinsneubau für die Straßenbahn an der 
Fuchsstraße. Für diesen umfangreichen Hallen- und Werkstättenneubau, verbunden mit 
einem Bade- und Bürogebäude kam eine Sammelheizung mit zentraler Regelung nach dem 
bauamtlichen Entwurf zur Ausführung. Für die Entwicklung der gesamten Wärmemengen 
gelangten 3 Hochdruckdampfkessel von je 75 qm Heizfläche und 4 Atm. Überdruck zur Auf⸗ 
stellung. Auͤßerdem ist im Kesselhaus für eine spätere Vergrößerung und Aufstellung eines 
weiteren Kessels Platz vorgesehen. Die Montagehallen, Anstreicherei, Lackiererei und das 
Magazinsgebäude werden durch direkten Hochdruckdampf mittels schmiedeiserner glatter 
Heizröhren beheizt. Die Regelung der Wärme in diesen Räumen erfolgt zentral durch 
Kondenswasserstauung. Zu diesem Zweck sind die Kondensleitungen von den einzelnen Heiz— 
gruppen getrennt nach dem Regulierungsraum geleitet und je am Ende mit einem Kondens— 
wasser-Auslaufregulierventil ausgerüstet. Das Werkstätten-, Bade- und Bürogebäude haben 
Dampfwarmwasserheizung erhalten. Die Heizwassererzeugung erfolgt in zwei, im Regulierungs— 
raum aufgestellten schmiedeisernen Dampfwarmwasserkesseln mit schmiedeisernen Dampfheiz— 
schlangen, die Wärmeabgabe in den Räumen durch glatte, freistehende gußeiserne Radiatoren. 
Zum Zwecke einer zentralen Regelung dieses Systemes sind von den einzelnen Gebäudeflügeln 
besondere regelbare Wasserrückläufe nach dem Regulierungsraum vorgesehen. Die Beobachtung 
und Regelung der gesamten Heizungsanlage erfolgt durch den Heizer vom Regulierungsraum 
aus, nach welchem auch die Temperaturen der einzelnen Räume der gesamten Gebäudeanlage 
auf elektrischem Wege angezeigt werden. Die Warmwasserbereitung für Bade- und Wasch— 
zwecke erfolgt in einem schmiedeisernen Warmwaͤsserkessel mit eingebauten Dampfheizschlangen, 
der ebenfalls wie die Kessel für die Warmwasserheizung, im Regulierungsraum untergebracht 
ist. Der erforderliche Dampf für die Warmwasserbereitung wird während der Heizperiode 
der Hochdruckdampfkesselanlage unter Verwendung des Abdampfes der Speisepumpen entnommen 
und im Sommer von einem besonderen, neben dem Regulierungsraum aufgestellten Nieder⸗ 
druckdampfkessel von 20 qm Heizfläche geliefert. Die Badeanlage selbst ist so groß bemessen, 
daß zu gleicher Zeit 12 Brause- und 8 Wannenbäder abgegeben werden können. Die Anlage 
wurde im Berichtssahr 1914 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Hochdruckdampfkessel 
anlage ist von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg geliefert, die gesamte Heizungs— 
und Badeanlage wurde von der Firma Rösicke 6 Co., Nürnberg hergestellt. Gesamt— 
kosten 79 463,12 M. 
12. Handelsschule für Mädchen an der Nunnenbekkstraße. Zur Aus—⸗ 
führung kam eine Überdruckwarmwasserheizungs- und Lüftungsanlage nach dem Entwurf des 
städtischen Bauamtes. Als Wärmeerzeuger dienen 2 gußeiserne Heizkessel von je 53,25 qm 
Heizfläche und mit je 3 Feuerungen. Die Beschickung der Kessel erfolgt durch einen über 
den Kesseln entlang nach dem Brennmaterialraum auf Schienen laufenden schmiedeisernen 
Transportwagen, der direkt über den einzelnen Kesselfüllschächten nach unten in die Feuerung 
entleert werden kann. Zum Zwecke einer besseren Regelung der gesamten Heizungsanlage 
sind von den einzelnen Gebäudeflügeln regelbare Wasserrückläufe nach dem Kesselraum vorgesehen. 
Zur Beschleunigung des Wasserumlaufes während der Anheizperiode und Verminderung der 
Anheizdauer kam eine Schleuderpumpe mit elektrischem Antrieb zur Aufstellung. Die Lüftung 
erfolgt durch einen elektromotorisch angetriebenen Zentrifugalventilator von zo ooo chm stünd⸗ 
licher Leistung in Betongehäuse. Von der Schalttafel aus erfolgt die gesamte Regulierung
	        
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