Volltext: Hans Sachs

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er Reichtum und Ehre gewinnen will. CTrogdem gelingen ihm 
nicht immer feine Anfchläge, fein Glück fchlägt um, 
Bis er zulegt gar muß entlaufen 
Don Ehr und Gut und was er hat. 
Der Kaufmann muß beredt fein und feine Ware mit 
einfchmeichelnden Worten anpreifen Fönnen, fo daß der andere 
fich den Kopf Frauen möchte, wenn er fie nicht befäme. Doch 
wenn Ddiefjer 
die War bringt in Gewalt, 
So ers hat umb zwei Geld bezahlt. 
$remde Ware feßt er auf alle Weife herab, damit er 
fie um geringes Geld erhalte, dem Schuldner droht er in 
„ernften und zornigen Worten“ mit dem Gericht. So {pricht 
Mercurius, der Bott der Kaufleute und der Diebe. Und 
einem Diebe gleicht der falfche Kaufmann in manchen Stücen 
Der fich) auf Geiz ergibet ganz, 
Der prauchet mancherlet Sinanz 
Mit böfer ungerechter War, 
Verfäljchet und verlegen gar, 
Die geit!) er hin für recht und gut 
Auf das teuerft nach feinem Nut 
Und fhwört, er wiß kein Hrechen?) dran, 
Und ficht dieweil den Simmel an, 
Und wo er einem porgen fol, 
So falzt er ihm das Pfennwert ®) wol. 
Und. wo er felbft Pfennwert einkauft, 
Den armen Stückwerker er rauft, 
Mit parem Geld thut er ihn pochen,*) 
Das heißt die Gorgel abgeftochen, 
Dergleich mit Maß, Gewicht und Ehn, 
Thut er dückifh hinüber f{hneln, 
Dergleiq) mit Schreiben, Sähln und Rechen 
Thut er fein Treu und Ehr oft prechen. 
Das heißt man jegt Behendigkeit. 
Mir wurd geprechen wol die Seit, 
Solt ih hie alle Stück benennen, 
Wie mit dem Judenfpieß fie rennen, 
*) gibt. %) Derbrechen. °% DVerkaufsartikel, Ware. *) mißhat 
deln, verieren, hier wohl bei fofortiger Zahluna die PYreife drücken.
	        
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