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seine Gesandten die Mitteilung der Antwort an die Fürsten
veranlasst hatten, weil sie daraus den getreulichen Willen der
Nürnberger spüren könnten, die nicht gewillt seien, hinter dem
Rücken in dieser gemeinsamen Sache etwas Sonderliches zu
handeln.
Von den Städten wurde dieser enge Anschluss an Sachsen,
zumal die Mitunterschreibung der Confession, den Nürnbergern
stark verdacht?). Auch bei den lutherischen Städten trug sich
allerlei „Murmeln und Verdruss zu, mit den Zwinglischen war
es vorhin nass“, So tauchten denn bald die alten Beschuldi-
zungen wieder auf. Albrecht von Mansfeld eröffnete Kress 2),
dass seine Auftraggeber die Nachricht hätten, Nürnberg wolle
kaiserliche Befehle in Sachen der Ceremonien und des Glaubens
annehmen, Der Wahrheit gemäss konnte Kress das Gegenteil
behaupten.
In diesen Tagen, am 4. oder 5. Juli, trafen Koler und
B. Baumgartner zur Unterstützung der Gesandten in Augs-
burg ein.
Am 9. Juli% wurden alle protestierenden Stände auf das
Rathaus berufen, Die Fürsten, zuerst befragt, ob sie neben dem
Bekenntnis noch andere Artikel anzuzeigen hätten, nahmen Be-
dacht. Darauf forderte Pfalzgraf Friedrich von den Städten Ur-
sachen und Artikel, weshalb sie den Abschied laut ihrer Antwort
vom 5. aus Gründen des Gewissens nicht bewilligen könnten;
sie erhielten bis zum 12, Bedenkzeit. Die Fürsten liessen durch
ihre Theologen und Räte eine Antwort beraten, woran auf Ein-
ladung auch Osiander und Volkamer als Vertreter Nürnbergs und
Reutlingens teil nahmen. In der Erklärung 4) der Fürsten und
der beiden Städte, die am 10. überreicht wurde, lehnte man es
ab, weitere Artikel zu übergeben, da die Missbräuche in den
überreichten Artikeln bereits bekämpft seien. Am 12. übergaben
auch die Städte ihre Beschwerdeschrift, nachdem die Fürsten
dieselbe gebilligt hatten 5). Besonders auf drei Punkte hatten
sie sich geeint, die Unterdrückung der Evangelischen in’ katho-
lischen Territorien und die nur vorläufige Duldung der reinen
Lehre könne nicht anerkannt, die rechte Lehre von der Messe
nicht verurteilt werden. Hatte der Kaiser durch seine Forderung
specieller Gründe Zwiespalt zu stiften beabsichtigt, indem er die
verschiedenen Meinungen vom Abendmahl zu erwecken suchte,
so war der Plan durch diese gemeinsame Antwort vermieden,
welche geschickt den streitigen Artikel umging.
‘) 750. An die Gesandten, 4. Juli, Bb. 113. 2) 756. 3) C. R.
JI, 779. Keim, S. 172. Pol. Corr. I, S. 469. *) C. Rı II, 776. Coe-
lestin II, S. 218. Chyträus S. 123. 5) Keim, S. 176.