Volltext: Hans Sachs

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Der Reichstag zu Regensburg v. 3. 1541, der eine 
Vereinigung der beiden Religionsparteien anftrebte, aber wegen 
der tiefen Gegenfäbße zu Feinem Ergebniffe führte, gab ihm 
die Anregung zu der Allegorie der von der Gleisnerei (Hypo- 
crisis) zur Anklage gegen die Wahrheit angeltifteten Xieder: 
tracht (Nequitia). Die gefangene uud gefeffelte Wahrheit 
findet Feine Erlöfung aus ihrem Gefängnis. Die Frauen 
Patientia und Zuftitia fuchen ihre Chränen zu trocknen und 
verweifen fie auf ihre Befreiung durch Gott felbit. Aber fie 
hat auf endliche Erledigung gehofft und Bricht in erneutes 
Weinen aus, daß es in dem Saale widerhalt. Den Dichter 
nimmt indeß die Erfolglofigkeit der Derhandlungen nicht Wın 
der, hei denen der eine Teil fich und das Seine fuche, Ge 
walt, Reichtum, Ehre und MWoluft. Deßhalb flieht das Licht 
in die Sinfternis, bis Gott felbft es erledigen und durch die 
ganze Chrijtenheit verfünden laffen wird, damit fie in Emigfkeil 
wachfe und grüne, 
Zn dem Schmalfaldifchen Kriege (1546, 1547), den der 
Kaifer zur Herftellhung der Einheit der Kirche gegen die pro: 
teftantifchen Sürften, die fich im Schmalkaldijchen Bunde ver: 
einigt hatten, unternahm, ift Hans Sachs feine Stellung: 
nahme naturgemäß angewiefen. €s war wohl das Häglichfte 
Schaufpiel in deutfchen Landen, als das Reichsoberhaupt, ge: 
{tärft durch päpftliche Subfidiengelder, gegen die ftets um: 
Ichlüffigen Sürften zu Selde zog und einen IAhmählichen Reli 
gions: und Bürgerkrieg entfefjelte, der mit der Niederlage der 
Schmalfaldijchen Sache in der Schlacht bei NMNühlberg (1547) 
feinen Abfchluß fand. Da Hagt die fchwer bedrängte Ber- 
mania dem getreuen Eckhart ihr Leid, wie der großmächtige 
Adler feine Klauen geweßt und all feine Kräfte aufgeboten 
habe, fie ganz zu verderben. Als es der getreue EAhart nicht 
glauben will, {pricht Germania den Adler (den Kaifer) zwar 
jeder Schuld ledig, macht aber die Nachtvögel für alle Not 
verantwortlich. Sie Icheuen das neue himmlifche Licht und 
haben den Adler aufgereizt mit Lijften und mit Lügen. Er: 
grimmt {chlägt er furchtbar die $lügel in feinem Neft. Zwar 
möchte man den Schein erwedcden, als ob man nur die Ungehor: 
fjamen niederlegen wolle, aber fie beforgt, man werde noch 
alle verderben, die fich des Lichtes Schein erfreuen. So ergeht 
es ihr zum {fchlimmiten, ihre Glieder werden ihr zerrijfen, 
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