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sowie 187 Bütten und 782 Papiermaschinen
260 Holzschleifereien
45 Strohstoff-Fabriken
20 Zellulose-Fabriken.
An dieser ausserordentlich hohen Produktion ist Bayern in hervor-
ragender Weise beteiligt, denn es befinden sich hier zunächst 27 Holzstoff-
fabriken, welche jährlich 240,000 Zentner Holzschliff erzeugen; 3 Stroh-
stoffabriken und eine der grössten Natronzellulosefabriken (in Aschaffenburg),
welche täglich 120, also jährlich 36,000 Zentner trocken gedachte Zellulose,
demnach etwa den 4. Teil der in ganz Deutschland fabrizierten Natron-
zellulose produzieren kaun.
Die Stellung. welche der Grossbetrieb Bayerns im deutschen Reiche
annimmt, geht aus folgender Zusammenstellung hervor:
Deutsches Reich Bayern
Grossbetriebe . . 742 83 oder 11 Proz.
Holländer . . BI72 406 18 ,
Handpapierbütten . . . 107 22 „20
Papiermaschinen . . . 572 67 „ 12,
Pappmaschinen . . . . 456 89 „ 20
Diese lässt zugleich erkennen, dass Bayern weit über sein Bevölkerungs-
verhältnis hinaus an der Papierfabrikation teilnimmt und dass diese erfreu-
liche Thatsache mit dem vorzüglichen Ruf zusammenhängt, dessen sich die
bayerische Papiergrossindustrie überall erfreut.
Ausser den 83 Grossbetrieben bestehen aber noch 59 Kleinbetriebe
(mit weniger als 5 Personen) neben 477 im deutschen Reiche also (mit
etwa 11%) der Bevölkerungsziffer entsprechend. — Von den 83 Grossbe-
trieben sind 21 in Oberbayern, 17 in der Pfalz, 11 in Unterfranken, 9 in
Niederbayern, 9. in Schwaben, 8 in Mittelfranken, 5 in der Oberpfalz und
3 in Oberfranken.
Von besonderer Wichtigkeit erscheint in diesem Industriezweige die
ausgiebige Benutzung der Wasserkräfte, denn in den Grossbetrieben sind
von den überhaupt vorhandenen 5034 Pferdestärken nur 1295 Dampfpferde
also 3739 d. h. 74 Prozent Wasserpferde. —
Es gibt wohl kaum ein Fabrikat, welches eine so vielseitige Ver
wendung findet als das Papier, teils direkt, als Schreib-, Druck-, Pack-
Papier in unzählbaren Abstufungen als Dokumenten, Kanzlei, Konzept; als
Aftichen, Zeitungsdruck, Buchdruck, Kupferdruck u. s. W. Seiden, Ziga-
retten, Tabak, Zucker u. dergl. als auch indirekt zu Buntpapier, Tapeten etc;
in der Gestalt von Pappe zu den feinsten Kartons und als Grundstoff für
Teerpappen, Dachdeckungen etec., ZUr Anfertigung der feinsten Papparbeiten
mit kostbaren Einlagen von Gold, Silber, Perlmutter etc. bis hinauf zu
jenen unzähligen Gegenständen für den Haus-, Laboratoriums- und Fabrik-
gebrauch, welche aus Papier angefertigt, sich durch Leichtigkeit, Haltbarkeit.