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ferner 235 Stück Bahnpostwagen, 780 Stück ältere Güterwagen, 7429 ge-
deckte Güterwagen, 5635 Stück offene Güterwagen, 271 Stück Bierwagen,
2 Wagen mit 15 und 1 Wagen mit 40% Tragfähigkeit, und endlich 1844
Wagen zu speziellen Zwecken; in Summa 15962 Transportwagen. Die
Unterhaltung dieses umfänglichen Fahrparkes besorgen 3 Zentral-, 9 grössere
und 16 kleinere Werkstätten, in welchen zusammen 3430 Arbeiter be-
schäftigt sind. —-
Bekanntlich befindet sich im diesseitigen Bayern das gesamte Verkehrs-
wesen mit Ausnahme der Nürnberg-Fürther Ludwigs- Eisenbahn in den
Händen des Staates und hatte daher eine diesbezügliche Ausstellung nicht
nur das Eisenbahnwesen, sondern auch das Post-, Telegraphen- und Schiff
fahrtswesen zu umfassen. Von diesen 4 Sparten ist es naturgemäss das
Eisenbahnwesen, welches nicht nur räumlich, sondern auch hinsichtlich seiner
Bedeutung die erste Stelle einnimmt.
Die Ausstellung dieser Abteilung beginnt mit der Vorführung von In-
strumenten, welche bei der Vermessung und Projektaufnahme vou Bahnlinien
verwendet werden. Als solche waren vorhanden: Visierstäbe zum Abstecken.
Messketten nebst Zubehör, Feldtisch zum Zeichnen bei Vermessungsarbeiten,
Fernrohre aus der weltbekannten Fabrik von Utzschneider und Fraunhofer,
der Reichenbach’sche Distanzmesser mit Distanzkette, dazu bestimmt, die
Entfernung zweier Punkte unmittelbar anzugeben, Setzwage mit Röhren-
libellen, das Bauernfeind’sche Prismenkreuz, der Geyer’sche Messtisch, sowie
Instrumente zum Abstecken rechter Winkel. Ferner: Das Reitz’sche
Federbarometer mit luftleerer Büchse und Mikroskop-Ablesung und das
bereits in der Zeitschrift des bayer. Arch.- und Ing.-Vereins Jahrgang 1873
Seite 48 und folgende beschriebene Naudet’sche Aneroidbarometer mit eben-
falls luftleerer Büchse und Thermometer. Vermittelst dieses schon Seit
langen Jahren bei der bayerischen Eisenbahnbauverwaltung in Verwendung
stehenden Instrumentes wird die Vornahme von barometrischen Höhen-
messungen ausserordentlich bequem gemacht und wurde dasselbe haupt-
sächlich bei den in den verschiedensten Gegenden des Landes vorgenom-
menen generellen Terrainkotierungen benützt. Die gewonnenen Höhenzahlen
wurden zur Konstruktion der Horizontalkurven mit 10 Höhenabstand
auf topographischen Karten benutzt und betrug hiebei die mittlere Fehler-
grösse innerhalb der beobachteten Höhen von 130—170 m über Meer —
1—1'/e m. Sodann ist hervorzuheben: ein grosses und kleines Nivel-
lier-Instrument und ein Theodolith von KErtel, Breithaupt’scher Gruben-
theodolith mit Boussole für bergmännische Messungen und Tunnelbauten,
Spiegelsextant zur Bestimmung des Winkels den zwei entfernte Punkte
mit dem Standpunkte des Beobachters machen, Stromgeschwindigkeitsmesser
von Reichenbach, der Woltmann’sche hydrometrische Flügel, verschiedene
Zeicheninstrumente, der auch in weiteren Kreisen bekannte Amsler’sche
Polarplanimeter. der zum Kopieren von Zeichnungen und Karten dienende