nn 187 —
20‘418,784 Mk. (1877) herabgesunken. Die Höhe der Produktion von 1872
war im Jahre 1881 mit 101707,2ı3 £ nahezu wieder eingeholt, nicht aber
die Wertshöhe, welche in 1881 auf 16‘782,789 Mk. (1878 betrug diese für
101483,3 £ noch 17‘047,004 Mk.) sich bezifferte.
Die Kokes-Eisenwerke der bayer. Rheinpfalz und der Oberpfalz waren
schon rechtzeitig dem Zuge des verbesserten Betriebes gefolgt und konnten
ırotz der abnormen Preisrückgänge mit Gewinn fortarbeiten. Auch kleinere
Hüttenwerke in Bayern, deren Verwaltung die Verhältnisse klar durch-
schauten, folgten diesen aufmerksam, verbesserten und vergrösserten Sogar
'hre Einrichtungen nach dem Fortschritte der Technik und der Nachfrage
auf dem Markte, gaben die Giesserei aus 1. Schmelzung auf, bereicherten
ihre Modellsammlungen, verlegten sich auf die Lieferung von Kunst- und
Qualitätsguss, halb oder ganz mit Maschinen bearbeiteter Waren, nament-
lich von Baugegenständen, Maschineneinrichtungen, landwirtschäftlichen Ge-
räten, Wasser- und Gasleitungen, Eisenbahnbedarfsgegenständen u. s. f.;
lie Schmiedeisen- und Walzwerke verminderten den für sie zu kostspieligen
Betrieb der Puddlings- und Holzkohlenherdfrischarbeit oder gaben diese
yanz auf und benutzten die vorhandenen Betriebsmittel zur Fertigung von
gangbaren Sorten Schmied- oder Walzeisen durch Umarbeitung angekauften
alten Eisens, richteten Schweissöfen mit direkter Steinkohlen- oder Siemens’-
schen Regeneratorfeuerung ein und schränkten unter Festhaltung eines
'ohnenden Lokalabsatzgebietes den Debit nach weiter entfernten Absatzge-
Jieten ein.
So kam es denn auch, dass selbst neuentstandene Werke, welche aus-
schliesslich Altmaterial verarbeiteten, wie Tafel & Cie. in St. Jobst bei
Nürnberg, oder ältere Werke, welche den Verhältnissen in technischer und
kommerzieller Weise Rechnung zu tragen verstanden, ihren Betrieb nicht
nur lohnend erhielten, sondern denselben sogar zum Nutzen der Selbst-
kosten ausdehnten; unter letzteren ist insbesondere aus den letzten Jahren
und unter der bedrohten Kleineisenindustrie das Eisenwerk der Firmen
Anspach & Förderreuther in Martinlamitz und der Firma Aigner Söhne in
Frohnberg rühmlich zu erwähnen. worauf wir des Näheren zurückkommen
werden.
Einen empfindlichen Schlag erhielten viele bayer. Eisengiessereien
durch die Vergrösserung der mit Maschinenfabriken verbundenen Kupol-
ofengiessereien, sowie Einrichtung neuer solcher Etablissements, an grös-
zeren Eisenbahnknotenpunkten, wie München, Nürnberg, Augsburg, wohin
der Bezug des Rohmateriales ein bequemer und mindestens gleich billiger,
von wo aus aber der Warenverschleiss ein leichterer war und überdies
tüchtige Arbeiter besser zu gewinnen und zu erhalten waren.
Der Kampf mit der hervorragenden Qualität der Nassauer und Sie-
yener Eisenwerke begann bereits am Ende der 50er Jahre, nachdem der
Fisenhahnbetrieb bis an die österreichische Grenze zur Durchführung ge-