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lenhauer, 15 Nagelschmiede, 13 Brillenmacher, 13 Spengler
u. s. f. Die Kaufmannschaft stellte 1040 Mann in Uni-
form. Kaiser Matthias wurde auch gewonnen, die Stadt
mit den der Pfalz im Jahr 1502 abgenommenen Ortschaften
zu belehnen, deren Rückerstattung Pfalzgraf Friedrich
1574 und Pfalzgraf Johann Casimir 1587 verlangt hatten.
Auch von Kaiser Ferdinand II. wusste die Stadt, trotz
des bereits ausgebrochenen dreissigjährigen Krieges, die
Belehnung mit dieser pfälzischen Erwerbung zu erhalten:
sie hatte sich im aschaffenburger Recess 1621 verpflichtet,
von der einige Tage vorher zu Heilbronn allerdings be-
reits aufgelösten protestantischen Union abzustehen,
und sollte sodann keinerlei Feindseligkeit von Seiten
der katholischen Partei auscresetzt sein.
Was nun die Zeiten des dreissigjährigen Krie-
ges selbst betrifft, so sehen wir auch in dieser Periode
der deutschen Religionskämpfe die Stadt, wie beim Be-
ginn der Reformation, in ängstlicher Vermeidung jedes
energischen Schrittes den Weg der Doppelzüngigkeit ein-
schlagen, der freilich ganz und gar nicht in dem Cha-
rakter ihrer Bürger war, wohl aber dem Rath, der vor
Allem für die Erhaltung der patrizischen Familien in ih-
ren Stellen und Vorrechten besorgt sein mochte, als der
vortheilhafteste erschien. Während man im Inneren ein
starres Lutherthum pflegte, keine katholische Kirche dul-
dete, keinem Katholiken mehr das Bürgerrecht ertheilte,
und selbst die französischen und niederländischen Refor-
mirten, deren Kunstfertigkeit der Stadt einen neuen
Aufschwung hätte geben können, nicht zuliess, vermied
man doch jedes entschiedene Auftreten für die lutherische
Partei und war beständig bemüht, jeden Schritt für die-
selbe beim Kaiser als abgedrungen zu entschuldigen. Die
nürnberger Abgesandten wussten in Wien 1621 und 1622
den Kaiser Ferdinand II. so günstig für die Stadt zu
stimmen, dass er nicht nur den Besitz der pfälzischen
Ortschaften durch seine Belehnung sanctionirte, sondern
auch die Privilegien der hohen Schule von Altdorf (3. Okt.
1622) in der Art erweiterte, dass sie nun völlig die Rechte
einer Universität erhielt. Nürnberg galt jetzt für eine
der katholischen Liga und dem Kaiser wohl zugethane
Stadt. Im Jahr 1624 liess sich der Kaiser auf dem fränk-