Volltext: Nürnberg

burg bis Passau sind die Nürnberger zollfrei und in Ascha, 
bei Linz an der Donau, zahlen sie nicht mehr Zoll, als 
der Schiffer von seinem Schiffe. Wenn ein Nürnberger 
an St. Johannis in der Stadt Worms ein Pfund Pfefter 
und ein Paar Handschuhe abgibt, so sind alle Nürnberger 
daselbst für dieses Jahr zollfrei; auch sind sie zollfrei 
in Speier, wie die Bürger von Speier in Nürnberg. 
Der Umfang der Stadt war, wie sich voraussetzen 
lässt, unter den fränkischen Kaisern noch unbedeutend 
und erstreckte sich nur auf die wenigen zwischen der Burg 
und Pegnitz gelegenen Strassen und Gassen. Für die 
neuere Entstehung der Stadt ist es auch bezeichnend 
genug, dass ihre damals einzige Kirche, die Sebaldus- 
kirche, deren Bau zwischen 1040 und 1050 begonnen 
wurde, bis zum Jahr 1413 eine Filiale des eine Stunde 
entfernten Dorfes Poppenreuth war; 1275 wird sie 
aber in dem-ihr vom Bischof Heinrich von Trident er- 
theilten Ablass bereits „die schöne“ genannt. Die zweite 
Hauptkirche, die von St. Lorenz, wird zum ersten Male 
urkundlich 1235 als Kapelle von St. Lorenz erwähnt und 
ist Filiale der Kirche von Fürth (Vuerte). Als die 
Stadt unter den ersten hohenstaufischen Kaisern immer 
mehr heranblühte, säumten auch die neu entstandenen 
Bettelorden nicht, sich in derselben anzusiedeln. Schon 
gegen das Ende des dreizehnten Jahrhunderts sieht sich 
der Rath veranlasst, Verordnungen ergehen zu lassen, 
welche die Gaben an die Bettelmönche auf einen „grozen 
Guldeyn‘“ als Maximum beschränken; „Swer daz bricht, 
der mvz geben dem richter vnd der Stat einen guldeynen 
Pfennig oder 24 schilling Haller, als dikke er ez bricht.“ 
Ebenso darf Niemand mehr Messen lesen lassen, als 
höchstens in den zwei Pfarren je zwei und in jedem 
Kloster eine. „Swer daz bricht, frow oder man, der muz 
geben dem richter vnd der Stat sechzic Haller als oft 
er ez bricht.‘ Das erste nürnberger Kloster (St. Egydien) 
gehörte, wie bemerkt, dem alten Benediktinerorden an 
und wurde von Kaiser Konrad 1140 gegründet. Die 
1216 gestifteten Dominikaner beginnen schon 1250 in 
Nürnberg den Bau eines Klosters; der Todtenkalender 
der nürnberger Barfüsser oder Franziskaner reichte 
bis auf das Jahr 1228 zurück (erst 1223 war der Orden
	        
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