Volltext: Nürnberg

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öffentliche Fechtvorstellungen gehalten zu werden pflegten. 
Theils in diesem Heilsbronner Hof, theils im Gasthaus 
zum goldenen Stern am Neuenthor setzten sie ihr 
Bühnengewerbe fort. Als aber der Prediger Saubert 
(seit 1622 Pfarrer in Nürnberg, starb 1646) es beim Rath 
durchsetzte, dass alle theatralischen Vorstellungen an den 
Sonntagen verboten wurden, konnten diese einheimischen 
Schauspielergesellschaften nicht mehr bestehen und gin- 
gen nach und nach ein. Im Jahre 1628 liess der Rath 
neben dem Wildbad (das Wildbad verdankt seine Er- 
richtung 1577 einer geringhaltigen Eisenquelle) auf der 
Schütt, ein neues Fechthaus für Fechtschulen, Komödien, 
als Schauplatz für Ausstellung wilder Thiere und andere 
Sehenswürdigkeiten erbauen. Die Bildung der Zeit, von 
Frankreich her angeregt, fing aber nach und nach an, 
ein eigentliches, bedecktes Theater zu verlangen. Ein 
solches wurde 1667 aus einer Scheune am alten Stadt- 
graben, wo bisher das Schanzzeng aufbewahrt worden 
war, hergestellt und am 15. Oct. 1668 von einer nord- 
deutschen Schauspielergesellschaft des Magister Veltheim 
(sie bestand meist aus vormaligen Studenten) mit dem 
Stücke: „Geistliches Hirtenspiel von dem sündebereuen- 
den Johannes de Beromond‘‘ eröffnet. Dieses Haus nannte 
man Nachtkomödienhaus oder Opernhaus, zum 
Unterschied von dem Tagkomödienhaus oder Fecht- 
haus. Seitdem wechselten verschiedene, meist als Hof- 
komödianten eines deutschen Fürsten figurirende Schau- 
spielertruppen, bis im Jahr 1799 der Gastwirth Auern- 
heimer dieses Operntheater erweitern und neu herrichten 
liess. Jetzt suchten sich stehende Gesellschaften in Nürn- 
berg zu erhalten, aus denen nicht unberühmte Namen, 
wie Esslair, Anschütz, Costenoble hervorgingen. 
Wegen Baufälligkeit wurde dieses Auernheim’sche Theater 
1827 geschlossen, vorläufig ein hölzernes Interimstheater 
auf der Schütt, im Jahr 1833 aber an der Stelle des alten 
nach einem nicht zum besten gelungenen Plane des Ar- 
chitecten Schmidner auf Actien, unter städtischer Garan- 
tie, ein neues Theater gebaut, in welchem sich jedoch 
theils wegen der Abgaben der Direction an den Magistrat 
zur Deckung der Actienzinsen, theils wegen der Abnahme 
des Theaterbesuches überhaupt, eine stehende Gesellschaft 
bis jetzt nur mit Mühe erhält.
	        
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