Volltext: Nürnberg

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mittleren und höchsten steht das Christuskind mit der 
Weltkugel. Unterhalb dieses Daches, von den Säulen 
rings umschlossen, ruht, Allen sichtbar, der silberne Sarg. 
Aussen an den Säulen stehen ungefähr in der Mitte der 
Säulenhöhe die berühmten, 1 Fuss 11 Zoll hohen me- 
tallenen Statuetten der zwölf Apostel, höher oben, in 
kleinerem Masstab, zwölf andere heilige Männer (Kir- 
chenväter oder Propheten), unten, gegen Abend, der 
heil. Sehald, und gegen Morgen Peter Vischer selbst 
in der Kleidung der Werkstatt. An Glasmalereien ist 
die Sebalder Kirche zwar nicht so reich, als die Lorenzer, 
doch sind dieselben immerhin sehr beachtenswerth; die 
besten sind jene am sogenannten Markgrafenfenster, ei- 
ner Stiftung der brandenburger Markgrafen (1515) ; ein 
anderes Fenster hinter dem Hauptaltar liess Kaiser Maxi- 
milian 1514 malen; die übrigen Fenstermalereien sind 
grösstentheils Stiftungen nürnberger Patricier, der Tu- 
cher, Pfinzing, Haller, Schürstab, Behaim, Volk- 
amer, Imhof; die Fenster tragen auch den Namen die- 
ser Familien. 
Beim Heraustreten aus der Kirche werfen wir einen 
Blick auf den schönen gothisch verzierten Chor des Se- 
balder Pfarrhofes. Diese alte Wohnung der Geistlichen 
von Sct. Sebald ist am 11. April 1361 abgebrannt und 
sodann nur von Holz wieder aufgebaut worden, bis der 
Probst Melchior Pfinzing (Rath des Kaisers Maximilian I. 
und Verfasser des Theuerdank) 1513 den Bau auf eigene 
Kosten von Stein aufführen liess. 
Gegenüber der Sebalduskirche befindet sich die Sct. 
Moritzkapelle. Sie stand früher am Salzmarkt (jetzi- 
gem Hauptmarkt) und wurde im Jahr 1313 auf Kosten 
Eberhard Mendels abgebrochen und hieher versetzt 
Da sie für gottesdienstliche Zwecke nicht mehr im Ge- 
brauch war, so wurde sie im Jahr 1829 zur Aufbewah- 
rung einer königlichen Gemäldesammlung altdeutcher Schule 
hestimmt und von Heideloff in gothischem Styl restaurirt. 
Wandern wir nun durch dielange Dilingstrasse nach der 
auf der Höhe liegenden Egydienkirche. Sie sieht 
in ihrem italienischen Style z..mlich fremd unter ihren 
gothischen Schwestern. Die Kirche zieht ihren Ursprung
	        
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