Volltext: Nürnberg

Thores bis heute behalten. Hier heraus machen die meisten 
Nürnberger ihren letzten irdischen Weg, durch die Sct. 
Johannisvorstadt nach den Sct. Johanniskirchhof, Die 
Chaussee, welcher wir ziemlich steil bergan folgen, führt 
nach Erlangen und Bamberg. Wir befinden uns bereits 
auf der Anhöhe, welche nach der Burg führt. Der Stadt- 
graben wird hier sehr tief; die Burg sieht hinter den die 
Höhe hinan gepflanzten Pappeln in mittelalterlicher Manch- 
faltigkeit und Kraft mächtig auf uns herab. Schon sind wir 
auf dem Plateau angelangt, wo uns nur noch die hohen vor- 
springenden Vorwerke und der tiefe Graben von der alten, 
aus dem Felsen emporsteigenden Kaiserwohnung trennen. 
Das Thor, welches hier in einem langen gemauerten Gange 
unter den Vorwerken in die Stadt führt, heisst das Thier- 
gärtner-Thor, von dem Thiergarten oder Park, den die 
Burggrafen einst hier besassen. Kr erstreckte sich von 
diesem Thore bis in die Nähe des Rohlederer - Gartens. 
Wir wenden uns nicht zu diesem Thore hinein, sondern 
wandern aussen um die Burg herum, Der Platz bietet 
uns eine der schönsten Ansichten. Hinter uns haben wir 
die verschieden geformten Gebäude und Thürme der Burg, 
die mit ihrem alterthümlichen Grau aus dem Grün der 
mit Bäumen besetzten Vorwerke gar anmuthig emporsteigen. 
Vor uns ist die Senkung des Hügels mit Bäumen be- 
pflanzt und in eine Gartenanlage verwandelt. Wir blicken 
hier nach der benachbarten Platnersanlage hin, einen Platz 
an der erlanger Chaussee, zu beiden Seiten von Wohnun- 
gen und Gärten umgeben, den Kaufmann Platner im 
Jahr 1820 auf eigene Kosten zu einer Anlage umschaffen 
liess, und über die Gebäude der Vorstadt hinüber in eine 
weite Ebene hinaus, die westlich von den waldigen Höhen 
bei Erlangen und Forchheim östlich, gegen die Pfalz hin, 
von der nun eingegangenen Veste Rothenberg, von 
der Burgruine Hohenstein und anderen ziemlich ansehn- 
lichen Bergen begrenzt wird. Nur wenige Schritte haben 
wir bis zu dem sogenannten Vestner-Thor, das über 
den hier sehr breiten und tiefen Stadtgraben unter einem 
Zwinger hinweg in langem, düsterem Gange nach dem In- 
neren der Burg hinan führt — und somit hätten wir 
ausserhalb des Stadtgrabens die Runde um die ganze Stadt 
gemacht und wären wieder bei der Kaiserstallung ange- 
kommen. von welcher wir ausgegangen sind.
	        
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