Volltext: Nürnberg

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thümliche Schönheit. Massen von Epheu wuchern aus 
dem Fuss des Stadtgrabens an diesen Mauern empor und 
bedecken sie fast vollständig mit ihrem immergrünen Laube. 
Der Stadtgraben selbst, dessen Grund überall angebaut 
ist, trägt hier die meisten Obstbäume; daher ist diese 
Gegend besonders im Frühjahr, zur Blüthezeit, ein sehr 
beliebter Spazirweg. Links haben wir die schönen Anlagen 
der Rosenau, eines dem Kaufmann Wiss gehörigen öff- 
entlichen Vergnügungsgartens. Rechts dehnen sich die 
Anlagen für eine kurze Strecke in einem Dreieck weiter 
hinaus. Hier stunden bis zum Jahr 1851 die letzten 
Schwedenschanzen. Man hat sie in genanntem Jahr ein- 
geglichen und in eine Anlage verwandelt, wozu die Kosten 
durch eine Privatsammlung aufgebracht wurden. Auch auf 
dieser westlichen Aussenseite der Stadt sind in jüngster 
Zeit Neubauten entstanden. Die Stadtmauer springt jetzt 
wieder in einem weiten gesprengten Bogen über die Peg- 
nitz hinüber, welche hier die Stadt verlässt. Der Bogen 
»elbst trägt ein langes Gebäude, das als Frohnveste ver- 
wandt wird und im Jahr 1854 durch einen Anbau längs 
der Stadtmauer ansechnlich vergrössert wurde. Die Brücke, 
auf welcher wir hier vor der Stadt die Pegnitz über- 
schreiten, liegt hoch und ist die einzige, welche bei gros- 
sen Hochwassern die Verbindung zwischen beiden durch 
die Pegnitz getrennten Stadttheilen erhält. Man hat von 
hier einen schönen Blick auf die sogenannte Hallerwiese 
hinab, einen mit Linden besetzten Spazirweg, von dem 
wir noch besonders sprechen werden. Die Pegnitz hat 
längs dieser Wiese ein gerades Bett erhalten, während sie 
früher einen grösseren Bogen durch den sogenannten Con- 
tumazgarten machte, der jetzt trocken liegt. Das kleine 
Thor, welches hier aus der Stadt führt, heisst von der 
Hallerwiese das Hallerthürchen, früher hiess es von 
der benachbarten Weissgerbergasse das Ihrer, d. i. so 
viel als Weissgerber-Thor. Es ist nur für Fussgänger 
bestimmt. Fortan steigen wir einen mässigen Hügel hinan 
nach dem letzten Hauptthore, das wir auf unserer Wan- 
derung um die Stadt noch treffen, dem sogenannten 
Neuen Thore. Auch dieses ist durch einen mächtigen 
runden '"Thurm befestigt; es heisst zwar neu, ist aber 
schon in alten Zeiten bei der Erweiterung der Stadt 
nach dieser Seite erbaut. und hat den Namen des neuen
	        
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