Volltext: Nürnberg

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ein schwarzer Adler in blauem Felde, der aber keinen 
Adler-, sondern einen gekrönten Jungfrauenkopf trägt, 
Dieses Wappen, das heut zu Tage im gewöhnlichen Ge- 
brauch ist, findet sich schon in der Mitte des 13. Jahr- 
hunderts. Nach der Sage der Chroniken soll es Kaiser 
Heinrich V. oder Kaiser Konrad III. der nürnberger 
Reichsveste statt des einfachen  Reichsadlers ertheilt ha- 
ben, um anzudeuten, dass die Burg bei der von Heinrich V. 
vorgenommenen Belagerung der Stadt nicht erobert wor- 
den sei. Von diesen drei Wappen findet sich der Jung- 
frauenadler zuerst als Stadtsiegel gebraucht mit der Um- 
Schrift: Sigillum universitatis civium de Nvrenberch (in 
rothem Wachs) auf einer Urkunde des Klosters Engelthal 
1243. Seit dem 14. Jahrhundert wurde dieses: Wappen 
nur als Secretsiegel angewandt mit der Umschrift: Secre- 
tum reipublicae Norinbergensis. Dagegen blieb von da 
an der getheilte Schild mit dem halben Reichsadler, welcher 
sich zuerst 1349 auf einer Paumgärtner’schen Urkunde 
findet, allgemeines Stadtwappen und Stadtsiegel. 
Es ist wohl keine zweite Stadt in Deutschland, Prag 
etwa ausgenommen, Welche den Charakter des Mittel- 
alters so vollständig bewahrt hat und durch ihre vielen 
Thürme und hohen Dächer schon gegen Aussen hin dem 
Fremden zeigt, wie Nürnberg. Tritt man aus dem gros- 
sen, traurigen Föhrenwalde heraus, der die Stadt in einer 
Entfernung von einer Stunde und darüber nach drei Sei- 
ten umgibt; so fühlt man sich überrascht durch das schöne 
Bild einer grossen mittelalterlichen Stadt, das sich plötz- 
lich dem Auge darstellt. Da ragt in der Mitte der gros- 
sen Häuserzahl die Burg mit ihren verschieden gestalte- 
ten Thürmen hervor, eine kräftige Masse; rings um die 
Stadtmauern ziehen sich über hundert kleine Thürme 
hin, an den Hauptthoren drängen sich die mächtigen run- 
den Befestigungs- Thürme in. Gestalt von auf die Münd- 
ung gestellten Kanonen heraus und unter den vielen 
Thürmchen und Giebeln der Häuser steigen die vier 
Thürme der beiden Hauptkirchen schlank und kühn in 
die Luft empor: das ist in der That das Bild einer Stadt, 
Muss man Sich sagen, einer Stadt des Mittelalters, 
wie man sie sonst nur auf alten Holzschnitten zu finden 
gewohnt ist. In den ältesten Zeiten freilich ist dieses 
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