Volltext: Hans Rigel: Nürmbergische Chronica [Anfang-1632]; Franz Schmidt: Tagebuch [1573-1618] – Nürnberg, STN, Amb. 652. 2°

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Hätt’ auch eine Zunge die fich ergoß 
Und leicht und fein in Worte floß. 
Deß Ihäten die Mufen fichH erfreuen, 
Mollt’n ihn zum Meilter= Sänaer weyhen. 
Da tritt herein ein junges Weib, 
Mit voller Bruft und runden Leib; 
Rräftig fie auf den Füßen fteht, 
Srad, edel vor fihH Hin fie geht, 
Ohne mit Schlepp und Steiß zu jcHwänzen, 
Noch mit’n Augen zum zu fharlenzen, 
Sie trägt einen Maasitab in ihrer Hand, 
Xdr Gürtel ft ein güldin Band, 
Hätt auf dem Haupt ein Kornährfrang 
hr Aug war lichten Tages Glanz: 
Man nennt fie Zhätig Ehrbarfkeit, 
Sonft au Großmuth, RNechtfertigfkfeit. 
Die tritt mit gutem Gruß herein, 
Er dıob nicht mag verwundert feyn; 
Denn wie fie ift, jo gut und JhHüön, 
Meynt er, er hätt fie Jhon Lang gefen. 
Die Jpricht: id hab dihH auserlefen 
Vor vielen in dem Weltwirr= Weien, 
Daß dur Jolfft Haben Mare Sinnen, 
Nichts ungefhicklichHs magjt beginnen. 
Wenn andre durch einander rennen, 
Solljt du’3 mit treuem Blid erkennen: 
Wenn Andre bärmlich fichH beklagen, 
Solljt Schwandweiz deine Sach fürtragen; 
Solljt Halten über Ehr und Recht, 
In allem Ding feyn fHliht und jHlecht; 
Hrommfeit und Tugend bieder preifen, 
Das Bbd3Z mit feinem NMahmen heißen, 
Nichts verzierlicht, und nichts verfrizzelt,
	        
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