Über den Verlauf dieser Übung ist in den Akten nichts
anthalten, doch geht aus denselben hervor, dass die Leistungen der
Jamaligen Turner-Feuerwehr allgemein anerkannt wurden.
In der Abteilung herrschte ausgezeichnete Manneszucht, die
Leute waren durchaus für ihren Dienst geschult und demselben
vollkommen gewachsen.
Hervorragende Dienste leistete die Turner-Feuerwehr bei
dem grossen Brand der Rotschmiedsmühle am 20. Juni 1849, bei
den Bränden im Betzengarten, bei Wirt Seibold (z. Türken) am
13. Mai 1850, im Gaswerk am 31. Mai 1850 und in der Klettschen
Fabrik am 20. Oktober 1850.
Diese erste Nürnberger freiwillige Feuerwehr, hervorgegangen
aus dem am 27. Mai 1850 aufgehobenen Turnverein, wurde jedoch
des politischen Zweckes halber, den einzelne Mitglieder verfolgten,
auf Grund des Vereinsgesetzes am 16. April 1851 aufgelöst.
Die durch die Auflösung entstandenen Folgen sollten sich
jedoch bald bei den zwei grossen Bränden anfangs der fünfziger
[ahre fühlbar machen.
Bei dem grossen Brand der Nägeleinsmühle am 17. Juni 1851,
den nicht nur die Mühle mit dem hohen Wasserturm, sondern
auch acht Häuser der Nägeleinsgasse zum Opfer fielen, mangelte
es an entsprechend geschulten Kräften, insbesondere zur Bedien-
ung der Rettungsgeräte. Mitglieder der kurz vorher aufgelösten
Furnerfeuerwehr schauten von der Brücke aus dem Verheerungs-
werk zu. 1. Bürgermeister Dr. Binder hielt eine zündende An-
sprache an dieselben und forderte sie zur Mithilfe auf. Die ehe-
maligen Feuerwehrmänner schafften nun die Metzsche Abprotz-
spritze bei, welche sie früher so oft bedient hatten, griffen von
der Wasserseite aus die Östlich gelegenen vom Feuer ergriffenen
Häuser*) an und verhinderten mit Erfolg die Weiterverbreitung
des Feuers.
Die folgende Abbildung No. 9 zeigt den Brandplatz und
insbesondere die auf einem grossen Kahn abgeprotzt gewesene
Metzsche Spritze nebst Leiter, welche die ehemaligen Turner
penützt hatten,
*) Diese Häuser stehen jetzt nicht mehr, sondern ist an deren Stelle ein
Järtchen und ein freier Platz.