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Westen das nahe gewerbreiche Fürth, weiter und ein wenig
südlicher Kadolzburg, im 13. Jahrhundert und später die
Residenz der Burggrafen von Nürnberg, auch den Turm
von Langenzenn sieht man aufragen, südlich, bei heiterem
Wetter, die Wülzburg, während nordwestlich der Ratsberg,
an seinem Abfall deutlich erkennbar, das Bild abschließt.
In dem nordwestlichen Eckzimmer, dem Schlafzimmer
der Königin, ist wieder der Ofen beachtenswert, ein grün-
glasierter Kachelofen, 17. Jahrhundert, in einzelnen Teilen
vergoldet und farbig in den bildlichen Darstellungen —
Abels Tod, Jonas, wie er aus dem Walfisch hervorkommt,
Abrahams Opfer, Taufe Christi und Caritas — gehalten.
Die Figurennischen sind von Engeln mit Guirlanden eingefaßt.
Auch das folgende Zimmer — Arbeitszimmer der
Königin —- enthält einen Kachelofen, der Beachtung ver-
dient. Er gehört dem Anfang des 17. Jahrhunderts an, hat
grünglasierte Kacheln, teilweise vergoldete Ornamente und
buntfarbige Darstellungen biblischer Vorgänge: Jonas’ Er-
rettung, Abrahams Opfer und Christi Taufe, welche, von
reichen Pilastern geschieden, den Turm des Öfens schmücken.
Unter denselben Schrifttafeln. Unten zwischen Trophäen-
ornamenten in flachen Nischen die Gestalten der Lucretia,
Judith und einer Vestalin, Am Sockelfries wechseln Widder-
köpfe mit butzenförmigen Kacheln ab.
Wir durchschreiten die folgenden Zimmer, die nichts
Bemerkenswertes mehr bieten, bis auf das letzte, dessen
Ofen zu den hervorragendsten unter den schönen Öfen
der Burg zu zählen ist. Er ist grünglasiert, hat viereckigen
Feuerraum und achteckigen Turm. Die vier Seiten des
Feuerraums zeigen zwischen kleineren Kacheln je eine große
quadratische in der Mitte, deren Rundungen nach antiken
Mustern gearbeitete buntglasierte römische Porträtköpfe
zieren. Auf den vier Ecken sind gelb glasierte Medaillons
mit römischen Porträtköpfen angebracht, in der Kehlung in
der Mitte gelbglasierte Löwen und Greife in Gegenüber-
stellung. Die buntglasierten Füllungskacheln des Turmes
zeigen allegorische Frauengestalten; einzelne Figuren aus
dem Kreis der freien Künste, der thörichten und klugen