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Kaiser und Könige nicht einen gelben Adler in schwarzem
Feld, sondern einen schwarzen Adler in gelbem Feld führten.
Es hätt auch sein königlich Majestät sein Nachfrag und
Forschung bei dem Bischof von Mainz und andern darnach
yehabt, aber nicht erfahren mögen, und auch zu jüngst in
seinem Abschied dem gemelten Bischof von Mainz befohlen,
bei einem ehrbaren Rat darnach zu fragen, ob sie davon
irgend etwas in Schriften hätten, wüßten oder erfahren
möchten. Da aber bei einem ehrbaren Rat niemand Wissen
Javon hatte, ließ derselbe den Kirchenmeister bei St. Sebald
— Sebald Schreier — durch Michel Beheim beschicken und
fragen, ob er etwa Wissen davon hätte, so solle er es einem
ehrbaren Rat zu erkennen geben, denn man halte dafür, daß
ar zu den Zeiten, als er mitsamt seinen Mitverwandten das
Buch der neuen Chronik mit den Fingern zusammenbringen
und drucken hätt lassen *), viel und mancherlei Historie
und Chroniken oder Geschichten gesehen und gelesen hätte,
Darauf antwortete Schreier, daß er zu den Zeiten, da er
mit dem obgemelten Buch umgangen sei, nichts davon
gesehen, noch davon gelesen hätte, aber außerhalb desselben
hätte er des Wissen gehabt. Und er glaube auch, daß
wenig wären, so Wissen davon hätten, er hätte auch niemand
davon gesagt. So es aber die Meinung hätte, als Michel
Beheim ihm vortrüge und ein ehrbar Rat des zu wissen
begehrte, so wollte er ihm das nicht verhalten. Nun wär
das die Ursache und der Unterschied: Dieweil das heilig
Land, nämlich Jerusalem, und das Grab Christi in Gewalt
und Handen der Ungläubigen wär, so führte ein römischer
Kaiser oder König den schwarzen Adler in einer gelben
Feldung, so aber dasselb heilig Land in Gewalt und Handen
der Christen wär, so führte ein römischer Kaiser oder König
den gelben Adler in einer schwarzen Feldung.“
So die Erklärung von Sebald Schreier, die mehr merk-
würdig als begründet erscheint. Die falsche Anordnung der
*) 1493 erschien bei Anthoni Koberger in Nürnberg die von
Hartmann Schedel verfaßte und nach ihm benannte Weltchronik, deren
Drucklegung nur dadurch möglich wurde, daß der oben erwähnte
Sebald Schrever und Seb. Cammermeister die Kosten trugen.