Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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redigen Behauptung des Ritters, daß die Markgräflichen, wenn sie 
nicht so erschöpft gewesen wären, Nürnberg auf „solchmahl“ erobert 
hätten, dürfen wir keinen Glauben schenken. Die starke Reichsstadt 
war nicht mit einem Handstreich zu nehmen. 
So endete die Schlacht vor Nürnberg, in dem Nürnberger Walde 
oder wie man sie sonst nennen will“) mit einer völligen Niederlage 
der Nürnberger. Wie viele von ihnen das Leben verloren, ist nicht 
mit Sicherheit festzustellen. Nach einer alten Nachricht bei Müllner 
wurden insgesamt 488 Freunde und Feinde auf Nürnbergischen Fried— 
höfen zur Ruhe bestattet. Die ältesten Nürnberger Chronisten zählen 
etwa 300 Tote auf reichsstädtischer Seite. Wenn man bedenkt, daß 
ein Teil der gefallenen Feinde sicher von den Markgräflichen selber mit— 
genommen wurde, so dürfte der Verlust der beiden Gegner annähernd 
etwa der gleiche gewesen sein. Gefangene scheinen die Nürnberger nur 
wenige verloren zu haben, während dagegen schon am Tage der Schlacht 
selbst deren einige aus den Reihen der Markgräflichen in die Stadt 
gebracht wurden. 
Es war ein heißer Tag gewesen, heiß nicht nur für die Käm— 
pfenden, die zudem, wie namentlich die Markgräflichen, die vorhergehende 
Nacht-nur wenig geruht hatten, sondern heiß auch durch die gewaltige 
Hitze, die die Sonne an jenem Tage schon in aller Frühe herabsandte. 
Lange hatten Felder und Fluren keinen erfrischenden Tropfen Regen 
erhalten, die Wege waren in Staub verwandelt, Menschen und Vieh 
erschlafften. So kam es, daß man nach der Schlacht von beiden Seiten 
eine Anzahl Leute im Felde liegen fand, ohne Wunden, die in ihren 
schweren Harnischen von Durst und Hitze erstickt waren. Die genaue 
Tageszeit, wann die Schlacht stattgefunden, läßt sich nicht angeben. 
Doch war sie aller Wahrscheinlichkeit nach schon einige Stunden vor 
Mittag beendet. Viel weniger noch sind wir im Stande, den Ort des 
Haupttreffens genau zu bezeichnen. Er muß wohl etwas in den Wald 
hinein, hinter Lichtenhof, an der Straße, die nach dem jetzt beliebten 
Ausflugspunkt der Nürnberger, dem Zollhause und von da weiter 
nach Wendelstein führt, auf einer Waldblöße gesucht werden. Die 
heimkehrenden Affalterbacher werden natürlich an der Regensburger 
Straße, vielleicht beim Siechgraben von St. Peter, in den Kampf 
gekommen sein. 
Forts. folgt. 
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) Ganz unrichtig ist die Bezeichnung „Schlacht bei Affalterbach“. die leider 
durch ein Versehen auch in unsere Inhalisübersicht des 6. Kapitels hineingekommen ist,—
	        
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