Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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daß es ihm an jedem thatkräftigen Wollen fehlte, war nicht der Mann, 
den hereinbrechenden Sturm zu beschwören. 
Der stolzeste und kraftvollste Vorkämpfer gegen die Städte, Al— 
brecht Achilles, begann schon im Jahre 1447 mit seinen Rüstungen, 
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als die Stadt Nürnberg. Doch erst im folgenden Jahre ergab sich 
die langersehnte Gelegenheit zu offenem Streite. Wir wissen bereits, 
daß es in jener Zeit nichts Ungewöhnliches war, daß adelige Herren mit 
ihrer eigenen Person, allen ihren Dienern und Unterthanen ihren 
Schlössern und Besitzungen gleichwie bei den Fürsten, so auch bei 
den Städten in Dienste traten, und so hatte denn auch die Stadt 
Nürnberg den Herrn Konrad von Heideck, einen Lehensmann des 
Markgrafen Albrecht, dessen Güter ringsum von marbkgräflichem 
Gebiet umgeben waren, gegen ein Jahrgeld in ihren Dienst ge— 
nommen. War nun schon dieses Verhältnis seines Unterthanen, 
als den er den Ritter betrachtete, dem Markgrafen ein Ärgernis, 
so war er noch mehr entrüstet darüber, daß der Herr von Heided 
in dem zu seiner Herrschaft gehörigen Dorfe Leibstadt ein Bergwerk 
bauen ließ, und daß auch nürnbergische Bürger in seinen Gruben 
arbeiteten. Der Markgraf behauptete, zu einem solchen Unternehmen 
habe nur er als Landesherr das Recht, wogegen der Ritter geltend 
machte, daß Leibstadt zu seiner Herrschaft gehöre, und er Niemand 
Rechenschaft darüber zu geben habe, was er auf seinem Grund und 
Boden unternehme. Nach einigen hin und wieder gewechselten Schreiben 
sandte der Markgraf den Ansbacher Chorherrn Johannes Medlinger 
nach Nürnberg und machte seine Klage anhängig; besonders beschwerte 
er fich darüber, daß Nürnberger Bürger bei dem Bau des Bergwerks 
beteiligt wären. Dagegen schickte der Rat Karl Holzschuher und Niklas 
Muffel zum Markgrafen mach Kadolzburg, die denn auch den Nach— 
weis führten, daß Nürnberger Bürger an vielen anderen Orten bei 
dergleichen Bauten beschäftigt wären, ohne daß ihnen dies jemals ver— 
wehrt worden wäre. Zugleich entschuldigten sie den Herrn von Heideck 
und trugen sein Anerbieten vor, die Sache vor dem Pfalzgrafen Lud⸗ 
wig (als Reichsvikar) zum rechtlichen Austrag bringen zu lassen. Aber 
der Markgraf ging darauf nicht ein und als ihn nun die Nürnberger 
baten, wenigstens einstweilen ihren Dienstmann ungeschädigt zu lassen, 
da fuhr er auf und erwiderte, er merke wohl, daß der Rat von Nürn⸗ 
berg den Heidecker gegen ihn halten wolle, aber er werde sich das 
Seine nicht nehmen lassen. Es seien zwei Meilen von Nürnberg nach 
Kadolzburg und ebensoviele von Kadolzburg nach Nürnberg. (orts. folgt.) 
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