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im Zorn die Säule hin, daß sie dröhnend entzwei sprang
und dort, wo der Ring sichtbar, zusammengefügt werden
mußte; das steinerne Haupt über dem Rundbogen aber soll
das feiste Contrefei des muthigen Burgpfaffen seyn, der sich
vom Bösen hatte versuchen lassen.
2. Die Walpurgiskapelle.
Diese Kapelle wurde 1428 (wie das Zion angiebt) er—
baut, zwischen den beiden Freiungen der Burg. Weder
von Aussen noch von Innen bietet die Kapelle besonders
merkwürdige Verhältnisse. Gegenwaͤrtig werden Antiqui—
täͤten darin aufbewahrt, von denen am gehörigen Orte die
Rede seyn soll.
3. Die Moritzkapelle.
Im Jahr 1313 wurde die Kappelle von Eberhard
Mendel und seiner Gattin gestiftet; 1354 (bei den AXg
verfolgungen) wurde sie abgebrochen und durch die Fami—
lie Mendel und Geuder auf ihre jetzige Stelle gebracht.
Nachdem sie aufgehört hatte, im gottesdienstlichen Gebrauch
zu seyn, wurde sie eine Zeitlang auch als städtisches Holz—
magazin benützt. Im Jahr 1829 wurde ihr eine edlere Be—
stimmung gegeben, die Aufbewahrung einer königlichen Ge—
mäldesammlung (siehe diese a. a. O.) Heideloff erhielt den
Auftrag, sie in gothischem Style wiederherzustellen, in wel—
hem sie sich gegen die Sebaldskirche hin recht gut ausnimmt;