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wil mich euch hiemit als ein gehorfamer fon gantz vnterthenig
haben beuolhen, Datum in eil in Bononia den 9. tag Aprilis im 60
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Schuldig gehorfame lieb u. f. w. Lieber h, vatter, nach-
dem ich bifsher etlich vil fchreiben an euch gethan, darneben
meinen {tandt vnd wefen euch, wie mir dan geburt, aller notturft
nach angezeigt, dieweil mir aber in 3 monaten her kein fchreiben
oder antwort von euch zukummen, {the ich in zweifl, ob euch
folche beantwortet oder ob ihr mit gefchefften beladen oder mit
(chwacheithen neben andern vnglück vberfallen, dafs ihr folchs
vnterlafen, welchs Gott der Almechtig verhuten wöl. Derwegen
ich vf ditzmal verurfacht, euch vfs vnterthenigft vnd vleiligft
zu bitten, mich eurer gefuntheit vnd wolfart halber zuverfihen-
digen, welchs ich vfs erft zuerfaren zum hochften beger, So kan
ich euch, lieber h. vatter, leider vf ditzmal nicht bergen, dafs
fich vf 24. tag Aprilis alhie zu Bononia zugetragen, das die
fchergen oder fchützen, wie ihrs bei euch nenhet, {o alhie dem
regiment zu Bononia vnterthenig, aus mutwillen ane allen befelch
der obrigkeit fich vnterfthanden vnd einen Teutfchen vom adel,
einem von Heim vs dem gewaltigften adel aufs Meifsen‘), bei
nechtlicher weil in fein haus oder habitation, da er fampt
2 welfchen fcolarn gewonet, eingefallen vnd ime dafs fein, da
fie inen felbs perfonlich vf denfelben abent nicht gefunden, mit
gewalt, wafs ihnen gefallen, geblundert. Vnd wo er felbs anheims
gewefen, da er doch bei andern, zu all feim gluck, den abent
fich gehalten, inen, den Teutfchen, zum hon vnd tratz, felbs-
perfonlich weggefurt, welchs inen vf ditzmal gefelt, v£f welche
that fich der rector fampt der ganzen vniverfithet in beifein aller
(tudenten gegen der hohen obrigkeit beklagt vnd der jufticia
') Otho ab Heym Brunsviceusis, cf, Acta nationis Germanicae, 5. 336.
Die Heim, Heym heifsen eigentlich Hoym, Hoymb, stammen aus dem Anhalt-
ischen und teilten sich in eine sächsisch-thüringische und in eine pomme-
risch-braunschweigische Linie. Otto von Heim, den also Krefs dem Namen
nach sehr gut für einen »vs dem gewaltigften adel aufs Meifsen« halten
konnte, studierte 1555 zu Padua und siedelte 1557 nach Bologna über,
(Gütige Mitteilung des Hrn. Universitätsprofessars Dr. A. Luschin von Eben-
greuth in Graz.