136
erber rate werd bericht, das er sich unndersteen soll, nit allain
grosse stück von kupfer zu arbaiten und zu vergulten, sonder
auch klaine geschmaid, alls gesperr, senckel-beschleg und der-
gleichen, das nit allein zu schmelerung deß handtwercks der
goldschmid dienstlich, sonnder auch ainem erbern rate und ge-
mainer statt schimpflich, darzu auch ainem betrug derjhenen, so
das außwendig onwissend pflegen zu kauffen, gleich sey; deßhalb
ime ain erber rate laß ernstlich bevelhen und gepieten, sich hin-
füro zu enthallten, diß klain gerettlich zu arbaiten und zu ver-
gullden auß angezaigten ursachen.
W. Birckhaimer.
St. Volckmeir !).
886. [1511, III, 6 b] Sexta post Johannis baptiste [27. Funı)|
1511:
Bey dem hanndtwerck der plattner zu hanndeln, das
sy dem herzogen Fridrichen 5 zenntner gewellts zeugs
machen und seinem platner volgen lassen.
887. [1511, III, 8 a] Sabato post Johannis baptiste [28. Juni]
1511:
Den Fleuhenzorn soll man mit rüg furnemen, darumb
das er ain messerer zu Vorchaim wider di ordnung verlegt.
Und daz zaichen auff den clingen, so derselb maister zu
veschalen hat hergeschickt, soll man abthun und im seine clingen
widerschicken, daneben durch underricht der messerer in ainer
supplication den von Vorchaim auff ir schreiben antwurt geben.
Es folgen noch ein paar weitere Ratsverlässe uber diesen
Gegenstand, von denen nur die wichtigsten Aufnahme finden
konnten.
888, [1511, III, 10 a] Tercia post Petri et Pauli [Z. Juli] 1511:
Auff verhöre der goldschmüid zettel ist ertailt, das gesetz
und artickel der goldschmid zu endern der gestallt, das kainer
hinfüro zu offem laden sitzen und alls ain maister werckstatt
hallten und arbaiten soll, er sey dann zuvor zu maistern uff
Nördlingen für den Nördlinger Bürger Jakob Lindenast, der auch das Privilegium
seines Vaters haben möchte, wie sein Bruder [der jüngere Sebastian L.] in Nürnberg).
I) Der letzte Abschnitt dieses Verlasses (über Sebastian Lindenast) schon
bei Lochner in seiner Neudörferausgabe S, 42; einige der voraufgehenden Bestim-
mungen ihrem Inhalte nach bei Baader in seinen Beiträgen IL, 24.