Objekt: Nürnberg

berg die Ueberzeugung erlangt haben musste, dass es als 
selbständiger Staat nicht mehr existiren könne, so durfte 
es sich glücklich schätzen, gerade Bayern einverleibt zu 
werden. Durch die Erwerbung der Markgrafschaften Ans- 
bach und Bayreuth von Seiten der Krone Bayern kam 
die Stadt so ziemlich in die Mitte dieses Königreichs zu 
liegen und hatte jetzt für ihren Handel ein ansehnliches, 
unbeschränktes Gebiet, den Schutz eines bedeutenden Staa- 
tes, dessen Armee in den vorhergehenden langjährigen 
Feldzügen sich einen Namen gemacht hatte, war auch end- 
lich aller Anfechtungen von Seiten Preussens und Bayerns 
bezüglich früherer Gebietserwerbungen, die dem Bürger 
Nichtsnützten, ledig. Nürnberg war zwar protestantisch und 
die neue Dynastie katholisch; allein König Maximilian I, 
dessen Vorfahren und Vater selbst noch (bis 1746) der 
protestantischen Confession zugehörten, war ein in der 
Schule der Erfahrung geprüfter, höchst duldsamer Regent 
und bekannt als ein eifriger Beförderer eines gesunden Fort- 
schrittes. Gleichwohl zeigte sich anfangs unter den Bürgern 
wenig Freude über die veränderte Regierungsform. Der 
Mensch bekommt ja durch die Gewohnheit fast auch das 
Schlimmere lieb und weiss das Bessere bei seinem Auf- 
treten häufig noch gar nicht vollständig zu würdigen. Dazu 
kam, dass die neuen Beamten, welche die bayrische Re- 
gierung sandte, wie es in solchen Fällen öfter zu geschehen 
pflegt, nicht mit derjenigen Rücksicht verfuhren, welche 
ein Verhältniss, wie das vorliegende, erforderte, um in 
den eben erworbenen Gebietstheilen Anhänglichkeit an das 
neue Regentenhaus zu erzeugen. Nürnberg wurde zwar 
1808 zur Hauptstadt .des Pegnitzkreises gemacht, auch 
wurden in demselben Jahre die Staatsgläubiger zur Li- 
quidation ihrer Forderungen vorgeladen, was Hoffnung 
gab, dass die. neue Regierung die Staatsschulden aner- 
kennen werde; aber. gleichwohl hielt sich König Maximi- 
lian I, als er 1808 nach Nürnberg kam, in der Stadt 
nicht auf, sondern wechselte nur die Pferde, und als am 
25. Juni 1809 ein kleines östreichisches Streifcorps unter 
dem Hauptmann Jellachich von Bayreuth her vor die 
Stadt rückte, kam es bei den unteren Classen zu einem 
förmlichen Aufstand. Man hatte die Absicht, die Stadt 
durch die Bürger vertheidigen zu lassen; Graf Thürheim, 
der Präsident der Regierung des Pegnitzkreises. liess die
	        
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