Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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hohes Amt zu Ansbach in den Schoss; hier wurde er end- 
lich zum Siege geführt. Da er sich den Uebergang in 
preussische Dienste sicherte,! seine Talente in dem grossen 
deutschen Staate den weitesten Spielraum finden konnten, 
kam es für ihn darauf an, sich rasch emporzuschwingen, 
weil viele Anzeichen darauf hindeuteten,: dass der Re- 
gierungswechsel nicht mehr lange auf sich warten lasse. 
Bei seinen Zwistigkeiten mit den einheimischen Beamten 
spendete ihm der Markgraf Beifall. Der Streit endete 
damit, dass Hardenberg von dem Fürsten, der vierzehn 
Tage zuvor. aus Berlin zurückgekehrt war,” am 5. März 
1791 ein Dekret erwirkte, dem zufolge er die Funktionen 
der beiden Beamten, welche ehemals die Geschäfte geleitet 
hatten — der eine war Staats-, der andere Staats- und 
Finanzminister gewesen —, in sich vereinigte und zum 
ersten Staats- und Finanzminister ernannt wurde.* Harden- 
berg war von vornherein dadurch im Vorteil gewesen, 
dass er für eine Sache kämpfte, die vertragsmässig 
festgesetzt, deren Verwirklichung nicht mehr aufzu- 
halten war. Soviel man auch aus dem Titel eines 
ersten Staats- und Finanzministers herauslesen mochte, 
er war unter den Beamten der Fürstentümer, nur ‘soweit 
der Rang in Betracht kam, der höchste; nach der Aus- 
dehnung der Machtbefugnisse stand er hinter dem preussi- 
schen Oberfinanzrat v. Bärensprung zurück,.* Als der 
1. Schreiben Friedrich Wilhelms II. an Hard. d. d. Schönwalde 
20. Juli 1790 bei Klose 59, Ranke I, ı10f. 
2. Ein Reskript an Jacobi d. d. Berlin ır. Febr. 1701, ggz. 
Finckenstein, Hertzberg, sagt: Der Markgraf wird am 12. Febr, nach 
Ansbach zurückkehren, R. ı. 168. 
3. Bericht Böhmers d, d. Nürnberg 25. März 1791; R. 06. 
168. K. — Tagebücher des Staatskanzlers Hardenberg I. Teil 
1757—1. März 1704. 
4. Ranke I, 110, 117. Georg Wilhelm Bärensprung war am
	        
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