——
—*8*
—
Warum froh ich spring' im Reigen
Abends bei des Feuers Glast?
hüpfen nicht auf grünen Zweigen
Vöglein ohne Ruh' und Rast?
Warum Weisen ich sing wieder
Ernst und heiter ohne Zahl?
Geh und frag um ihre Lieder
Fink und Lerch und Nachtigall.
Warum flammt im Herz die Liebe,
Dann der Haß in wilder Lust?
Strömt der Quell nicht klar und trübe
Aus der Mutter Erde Brust?
X.
Zu dem stummen, düstern Manne
Auf dem moosbedeckten Block
Tiefgebeugt auf ihren Stock
Humpelt die Zigeunerahne.
Weck' ihn auf, den trüben Knaben!
Raunt der Dirne sie ins Ohr
Und zieht seine Hand hervor
Vom Gelock, wo sie begraben.
Des Gewandes Schellen klingeln,
Ihm vom Nacken stolz und weiß,
Mit entzahntem Munde leis
Murmelnd, strich sie sacht' die Ringeln.
Karten, schmutzig, fast verblichen,
Sie mit welken Händen faßt:
Schau ihn, der zum Tod dich haßt,
Hüte dich vor seinen Schlichen!
Holde Augen, reine, blaue
Schwarze Sterne tief und heiß
Ringen um der Minne Preis.
Nur den blauen du vertraue.
15
4