Volltext: Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

Zweck, dessen Verfolgung leider von der Allgemeinheit zurück 
zewiesen wurde, erreicht werden kann. 
Die Unterzeichneten haben es sich in Berücksichtigung 
dessen und in dem Anbetrachte, dass im Interesse der Religion 
sin Mittel zur Aufrechthaltung und Förderung des Kultus 
gefunden werden muss, vorgesetzt, eine Versammlung der 
Gutgesinnten zu berufen, auf dass dieselbe die Kultus 
Angelegenheiten als Privatsache berate und je nach den Ergeb 
nissen dieser Beratung hierüber Beschlüsse fasse und diese 
ungesäumt in Vollzug setze. 
Die Versammlung zu dem genannten Zwecke wird auf 
nächsten Samstag, abends 6 Uhr präzis, in der Wohnung des 
Herrn M. Bettmann dahier bestimmt und werden die unten 
aufgeführten Herrn hierzu mit dem Bemerken eingeladen, dass 
das persönliche Erscheinen um so wünschenswerter und 
dringender sich darstellt, als nur durch die Beteiligung eine: 
grösseren Anzahl die Erreichung des gedachten Zweckes 
möglich ist. 
Dieser Aufruf, von M. Bettmann, Lippmann 
Scherer, Simon Forchheimer, Simon Adler, Wolf 
Frankenburger, Samuel Bloch, Loeb Hopf, Anton 
Buchmann unterschrieben, erging an 43 Mitglieder, Am 
I. Februar 1862 hat diese »Versammlung der Gutgesinnten« 
stattgefunden, zu der nur 21 erschienen waren. Um eine 
Spaltung in der Gemeinde zu verhüten, wurde beschlossen, 
dass die in Aussicht genommene Privatgesellschaft zunächst 
nicht gebildet, sondern dass nochmals eine Generalver 
sammlung auf den 3. Februar 1862 einberufen werde, 
Sollte auch diese resultatlos verlaufen, gilt die eben tagende 
Versammlung als »Privatgesellschaft zur Erreichung der 
Kultuszwecke« für konstituiert. Dieses energische Vor- 
gehen und die Furcht vor der drohenden Spaltung hat 
endlich ‚auch die Gleichgiltigeren aufgerüttelt und ihnen 
die Notwendigkeit einer Einigung nahe gelegt. Die nächste
	        
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