fullscreen: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

nad Nürnberg, welder nach Frankreich ging; derfelbe wurde cbenzo 
wie andere fürftliche Gejandte mit 32 Kannen Wein 20. befjdhenkt. 
Bald nach diefenı langte audh ein tuffijdher Gefandier an, welcher 
fi zu dem Deutidhmeifter Erzherzog Mayimilian begab, und da 
gerade in diefe Zeit der St. Nikolaitag fiel, welcher der Hömite 
yuffilhe Patron ijt, fo ließ diefer Sejandter in Folge deffen den 
Mayijtrat erfuchen, arme Leute in den deutjden Hof, wo er fich 
einlogirt hatte, zu {chifen, an Wwelde er Almojen austheilen 
wollte. Der Magiftrat fchicte fofort die Findelfinder und fonjtige 
arme Leute Hinz von den Findelfindern wurde ein jedes mit 10 
und andere Berjonen mit 5 bis 6 rufjijhen AWsper befdhentkt. 
Dieje Aöper find von der Bürgerfhaft zum SGedäctniß für zwei 
Kreuzer eingewechfelt worden; diejelben waren fehr Hein, aber von 
autem Silber, 
Sur Fahr 1560 Hielten die Mefferfdhmiede nach altem Ges 
braucd einen Schwert: Tanz. Sie tanzten vor dem NRathhaus, 
wo fie aud) eine Fechtichule aufführten. Die Schreiner hielten 
ebenfalls einen Aufzug; fie führten dabei eine Comödie auf, wo 
Ne einen Bauern hHobelten. 
Die Glocke bei St. Sebald, welhe zum Sebefläuten benußt 
wurde, ijt in diefem Jahr dadırd [habhaft geworden, daß fie ei: 
nen Sprung bekam. Sevrg Menz Cein Uhrmacher) Hatte ein Mit- 
tel erfunden, wodurch er diefe fHadhafte Ölocke, ohne daß felbige 
umgegojfen werden mußte, wieder {Jo gut Herrichtete, daß man 
gar feinen Unter[chicd am Klange, als fie geläutet wurde, bemerkte, 
Anno 1601 wurde in Nürnberg ein Erdbeben gejpürt, "wel: 
heS aber weiter Keine Folgen gehabt hatte, ; 
Sr diefem Fahr {tarb Hans Hübner, der lebte feines Stam- 
meg und Sejdylehtes, Die SGedächiniptafel diefer Familie ift in 
der St. SehaldskirhHe der Kanzel gegenüber aufgehängt. Das äl- 
tefte Schild hat die Yahreszahl 1435: 
Den 1. Mat 1601 find die neuen Kräme auf der Barfüßer 
Brücke ausgebaut worden. 
Sm Monat November ijt Hang Wilhem Löffelholz auf dem 
Markte Frank geworden. Er wurde, da er im Bürgermeifteramt 
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