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Unser Verein hat, aber in Förderung der pekuniären Verhält—
nifse nicht bloß für seine Mitglieder uünd ihre Angehörigen ge—
sorgt, sondern in seinen diesbezüglichen Bestrebungen auch die
Rücksichtnahme auf das Ganze nicht vergessen.
Die mittelfränkischen Forderungen vom Jahre 1889 — fixiert
oon Vertretern der Bezirksvereine Ansbach-Stadt, Nürnberg-Stadt und Nürnberg—
Land, Roth und Zirndorf — welche einen Minimalgehalt von 1500 M, sowie Ver—
mehrung der Alterszulagen, eine Verbesserung der Pensions⸗- und Sustentationssätze
vorsahen, und die Grundlage für eine frühere Peltition des Hauptausschusses zur
Erreichung einer Aufbesserung bildeten, basierten auf Vorschlägen des hiesigen Be—
zirksvereins, und als man im Jahre 1802 seitens des Kreisvereins von Mittel—
franken bei der kgl. Kreisregierung und dem Landrate um einen Zuschuß aus Kreis—
fonds bat, damit die Minimalgehalte der mittelfränkischen Lehrer von 850 auf
)10 M gebracht werden konnten und mit der ersten Alterszulage von 90 M rund
1000 A betrugen, da hielten auch wir es für angezeigt, uns bei den hiesigen
Laudratsmitgliedern zu bemühen, um sie zu einem zustimmenden Votum
im Landrate für diese Aufbesserung unserer Landkollegen zu vermögen, was auch voll—
ständig gelang.
Nachweisbar lag uns auch die Förderung der Sache des Bayerischen
Lehrerwaisenstifts jederzeit sehr am Herzen!
Nachdem der Hauptausschuß des Bayerischen Lehrervereins unterm 5. Januar 1866
die allerhöchste Genehmigung zur Vornahme einer Sammlung milder Beiträge auch
außerhalb des Lehrervereins für ein zu gründendes Waisenstift erhalten und
sich in einem warmherzigen Aufrufe an alle edlen Menschenfreunde um milde Beiträge
für das genannte Wohlthätigkeits-Institut gewendet hatte, wollte auch Nürnbergs
Lehrerschaft in der Förderung der Waisenstiftssache werkthätig vorgehen.
Im März 1866 wandte sich daher die Vorstandschaft des Bezirkslehrervereins
Vorstand Methsieder) unter Hinweis auf den Aufruf des Hauptausschusses mit
einer besonderen Bitte an die Bewohner der Stadt und setzte, „ermutigt durch den
im ganzen Lande bekannten Wohlthätigkeitssinn unserer Bevölkerung?, Einzeichnungs—
listen fuͤr freiwillige Gaben im Umlauf.
Die Bitte war von günstigstem Erfolge begleitet, sowohl hinsichtlich der
Anzahl der Geber, als auch betreffs der Höhe der Gaben.
Es fielen Beträge von 6 Kreuzer bis 1000 fl. an.
Der Bezirkslehrerverein hatte als Gründungsbeitrag bei seinen ca. 80
Mitgliedern die Summe von 380 fl. 45 Kr.*) aufgebracht.
Die Höhe der von Privaten gespendeten Beiträge belief sich auf über 3900 fl.,
genau 3952 fl.
Darunter befanden sich ein Legat von
1000 fl. der Freifrau von Cramer-Clett, ferner
300 fl. von der Familie Cramer-Clett,
200 fl. von Herrn Rechtskonsulenten Thon,
100 fl. von Herrn Reichsrat von Faber,
100 fl. von Frau Lisette Stieber,
25 flvon Herrn Magistratsrat Schätzler,
25 fl. von der Korn'schen Buchhandlung,
25 fl. von der Bankierswitwe M. C.
Dazu kam aber noch ein von den Privatierseheleuten Heyne in Steinbühl
überlassenes Grundstück im Werte von 2000 iI. so daß die aus Nürnberg geflossenen
Gaben über 6000 fl. betrugen.
N Nach anderweitigen Mitteilungen waren es sogar 405 fl. 45 Kr.