fullscreen: Die neue Zeit

VIII. 
Frau Josephine hatte dem Gatten von dem 
schlechten Gesundheitszustand der Mutter berichtet; 
aber jetzt begann sie zu fürchten, er könnte nicht 
mehr rechtzeitig eintreffen, um von der Sterbenden 
Abschied zu nehmen. Ihr bangte vor der Last der 
Trauer und der Sorgen, die auf ihren Schultern 
liegen würden, wenn Frau Rottmann so schnell 
starb, wie man es nach dem letzten Anfall fürchten 
mußte. 
Auf den sonnengoldenen Feldern bog das Korn 
die fruchtschweren Ahren — im dumpfen Zimmer 
neigte sich ein müdes Leben zur Ruhe. 
Pfarrer Bock saß viel neben dem Bett der Ge— 
lähmten, die nicht mehr sprechen konnte, deren Gehör 
aber noch so fein war wie in ihrem ganzen Leben 
und deren Geist noch das Gehoͤrte aufnahm und 
verarbeitete. 
In den trüben Augen der alten Frau lag eine 
unruhige Sehnsucht, die Pfarrer Bock vergeblich mit 
Worten aus der Heiligen Schrift zu befriedigen suchte 
und die auch Frau Josephine trotz aller liebevollen 
Pflege nicht bannen konnte. So oft fie ins Zimmer 
trat, war dieser Blick auf sie gerichtet und das 
quälte die junge Frau oft mehr äls die fast völlige 
Trennung von ihren Kindern.
	        
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