Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

36 
bisher den manchfachen Wuünschen die das Nürnberger Publikum bezüglich 
seines Lieblingsplatzes hegt, die entsprechende Berücksichtigung zu Teil 
werden zu lassen, damit der Schmausenbhuck ein der Stadt Nürnberg 
würdiger Vergnügungsplatz für alle Zeiten bleibe! Sicher werden dann 
die Einwohner unserer Stadt stets mit den Versen aus dem Heigel'schen 
Schmausenbuckliede „Wandrers Heimkehr“ fühlen und denken: 
„Und noch eh' die Lüfte glühen, 
Weunn noch kaum die Veilchen blühen, 
Bei des Lenzes erstem Schmuck 
Ziehen wir zum Schmausenbuck.“ 
Nachdem wir solchem nach auch die Geschichte des Schmausenbucks 
kennen gelernt, ist es Zeit nochmals der am Fuße desselben gelegenen 
Ortschaft Mögeldorf einen kurzen Besuch abzustatten, um auch die dortigen 
Herrensitze näher zu betrachten, indes wir das überreiche Naterial, das 
wir über das Dorf selbst, seine Pfarr⸗, Schul⸗ und Gemeindeverhältnisse, 
seine Schicksale in Kriegs- und Friedenszeiten u. s. w. uns auf eine 
zelegenere Heit ersparen wollen, da wir durch Schilderung alles dieses 
anser Wanderbüchlein allzusehr ins Weite drängen würden. 
Der älteste der Herrnfitze 
Msgeldorfs 
ist das Haller-Schloß, das wir mit Sicherheit im J. 1482 mit Hans 
Tetzel urkundlich erwähnt finden, von dem es aber sehr wahrscheinlich ist, 
daß es schon vor dem J. 1599 bestand und damals dem Nikolaus Muffel 
als burggräfl. Lehen zugehörte. Um 513 muß es im Besitze der Brüder 
Endres und Cukas Grander (die einer Aussburger Familie entstammten) 
und 1314 eines Georg Grander gewesen sein, nach dessen Ubleben es von Mark— 
graf Friedrich dem Unthon Tetzel verliehen wurde, allerdings um schon im 
nächsten Jahre wiederuin an die Grander zurückzufallen. Auf diese folgte 
vieder ein Aussburger, Rehlinger der ältere senannt, der das Schloß im 
Jahre 1555 an Woif Haller verkaufte. Trotz der vom Markgrafen selbst 
unterstützten Unsprüche des Dr. Ayrer erhielt sich vorerst die Haller'sche 
Familie im Besitz, bis derselbe im Jahre 1639 von Maͤrtin Carl Haller 
auf dessen Schweher Gg. Wilhelm Schlüßelfelder und Catharina Helena 
überging, die wir bei den späteren Belehnungen durch Gg. Andreas 
Imhof vertreten finden. CLetzterer erbaute im Jahre 1686 das zweite 
längliche Wohnhaus, das dem sandigen Hügel zu viel zumuthete, so daß 
es einmal sogar „ins Rutschen gekommen⸗ wäre, d. h. sich zu senken 
besonnen hätte, wenn nicht Gegenvorkehrungen getroffen worden wären. 
Die erwähnte Schlüßelfelderin heiratete in der Folge den genannten Gg. 
Andr. Imhof, weshalb von da an dieser vom Markgrafen mit dem 
Gute belehnt wurde. Joh. Siesm. Gs. Imhof v.une z. Hiegelstein 
war der letzte aus seiner Familie, der die in unserm Jahrhunderte mit 
Ur. 28-51 bezeichneten Gebäude besaß, worauf sie wie aile übrigen 
Herrensitze Mögeldorfs an bürgerliche Familien kamen und zu Mieths⸗ 
wohnungen eingerichtet wurden.*) 
41 
n 
iic 
* 
Ni 
P 
1156 
J 
Rc 
da 
6 
)J. 
M 
111 
We 
B. 
—J 
BR 
42 
Uc 
47 
M 
XRXR 
1 
*Gegenwärtig im Besitze der Frau Quenzler.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.