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bisher den manchfachen Wuünschen die das Nürnberger Publikum bezüglich
seines Lieblingsplatzes hegt, die entsprechende Berücksichtigung zu Teil
werden zu lassen, damit der Schmausenbhuck ein der Stadt Nürnberg
würdiger Vergnügungsplatz für alle Zeiten bleibe! Sicher werden dann
die Einwohner unserer Stadt stets mit den Versen aus dem Heigel'schen
Schmausenbuckliede „Wandrers Heimkehr“ fühlen und denken:
„Und noch eh' die Lüfte glühen,
Weunn noch kaum die Veilchen blühen,
Bei des Lenzes erstem Schmuck
Ziehen wir zum Schmausenbuck.“
Nachdem wir solchem nach auch die Geschichte des Schmausenbucks
kennen gelernt, ist es Zeit nochmals der am Fuße desselben gelegenen
Ortschaft Mögeldorf einen kurzen Besuch abzustatten, um auch die dortigen
Herrensitze näher zu betrachten, indes wir das überreiche Naterial, das
wir über das Dorf selbst, seine Pfarr⸗, Schul⸗ und Gemeindeverhältnisse,
seine Schicksale in Kriegs- und Friedenszeiten u. s. w. uns auf eine
zelegenere Heit ersparen wollen, da wir durch Schilderung alles dieses
anser Wanderbüchlein allzusehr ins Weite drängen würden.
Der älteste der Herrnfitze
Msgeldorfs
ist das Haller-Schloß, das wir mit Sicherheit im J. 1482 mit Hans
Tetzel urkundlich erwähnt finden, von dem es aber sehr wahrscheinlich ist,
daß es schon vor dem J. 1599 bestand und damals dem Nikolaus Muffel
als burggräfl. Lehen zugehörte. Um 513 muß es im Besitze der Brüder
Endres und Cukas Grander (die einer Aussburger Familie entstammten)
und 1314 eines Georg Grander gewesen sein, nach dessen Ubleben es von Mark—
graf Friedrich dem Unthon Tetzel verliehen wurde, allerdings um schon im
nächsten Jahre wiederuin an die Grander zurückzufallen. Auf diese folgte
vieder ein Aussburger, Rehlinger der ältere senannt, der das Schloß im
Jahre 1555 an Woif Haller verkaufte. Trotz der vom Markgrafen selbst
unterstützten Unsprüche des Dr. Ayrer erhielt sich vorerst die Haller'sche
Familie im Besitz, bis derselbe im Jahre 1639 von Maͤrtin Carl Haller
auf dessen Schweher Gg. Wilhelm Schlüßelfelder und Catharina Helena
überging, die wir bei den späteren Belehnungen durch Gg. Andreas
Imhof vertreten finden. CLetzterer erbaute im Jahre 1686 das zweite
längliche Wohnhaus, das dem sandigen Hügel zu viel zumuthete, so daß
es einmal sogar „ins Rutschen gekommen⸗ wäre, d. h. sich zu senken
besonnen hätte, wenn nicht Gegenvorkehrungen getroffen worden wären.
Die erwähnte Schlüßelfelderin heiratete in der Folge den genannten Gg.
Andr. Imhof, weshalb von da an dieser vom Markgrafen mit dem
Gute belehnt wurde. Joh. Siesm. Gs. Imhof v.une z. Hiegelstein
war der letzte aus seiner Familie, der die in unserm Jahrhunderte mit
Ur. 28-51 bezeichneten Gebäude besaß, worauf sie wie aile übrigen
Herrensitze Mögeldorfs an bürgerliche Familien kamen und zu Mieths⸗
wohnungen eingerichtet wurden.*)
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*Gegenwärtig im Besitze der Frau Quenzler.