Geschwindigkeit ist keine Hexerei. 261
nicht, doch war es sehr kalt, und schneidender Frost schüttelte die
Gebeine des an Erfahrungen dieser Art ungewohnten (2) Jungen.“
Kemptener Skizze bei Hitzig, auf dessen Wunsch von v. Pirch be—
glaubigt. „Ich glaube die Wahrheit des Inhalts jener Broschüre
durchgängig bestätigen zu können; alles was ich in Nürnberg in Er—
fahrung brachte, (d. h. faseln hörte), stimmt mit dem in der Schrift
Angeführten völlig überein; es ist wohl nicht zu verkennen, daß die—
selbe aus den Untersuchungsakten (aus Binders Bekannt—
machung!) geschöpft ist.“
XLV. Dritter Tag. Paidophoros holt Kaspars Garde—
robe aus einem Bündel zum Vorschein und zieht ihm dieselbe an.
2. „Am dritten Morgen abermals Versprechungen, ihn bald
zum Vater zu bringen, oftmaliges Niedersetzen. Noch konnte er
nicht weiter, als etwa 20—-30 Schritte gehen, ohne sich zu setzen.
Nun führte ihn der Mann nur mehr mit einem Arm und endlich
mußte er allein gehen, was aber, wie er es zeigt, so wankend
und langsam ging, daß 100 seiner Schritte kaum 30 der gewöhn⸗
lichen gaben. Nachdem er oft war niedergesetzt worden, sagte endlich
der Mann, nun kämen sie bald zum Vater.
Er setzte ihn, zog ihm die Lederhosen aus und graue
Tuchhosen an; ebenso wechselte er ihm das Hemd (wo bleibt
das zweite?) und den Kittel. Statt des großen Bauernhutes
mit breiter Krempe erhielt er einen runden, den der Mann gehabt
und dieser setzte jenen auf. Die Stiefel behielt er an (wäh—
rend er bei Binder sogar die blauen Strümpfe des Weg⸗
führers ankriegth. Der Mann scheint den Kittel mit ihm getauscht
zu haben, obwohl Kaspar weder hierüber, noch ob derselbe einen
Bündel getragen, sicher ist.“ 0.
3. „Mit der ersten Helle des dritten Tages (das Ungeheuer ist
wenigstens nicht lichtscheu!) setzten die seltsamen Wanderer die Reise
in der vorigen Weise fort. Auf einmal nahm der Unbekannte, noch
in weiter Entfernung von Nürnberg, aus einem Bündel
die schon (in Hausers Signalement) beschriebenen Kleider hervor, und
legte diese, nebst den blauen Strümpfen, die er sich selbst von den