Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit
6. Stiftungen.
Unterrichtsstiftungen.
Neuserrichtete Stiftungen. Die Philipp Ot to sche Reisestipendien—
Stiftung mit einem Stiftungskapital von 25 ooo M, die bisher unter der Verwaltung der
früheren Kgl. Industrieschule gestanden hatte, wurde auf Grund der Ministerial⸗Entschließung
vom 30. Wärz 1910 und der Regierungs-Entschließung vom 10. April 1910 durch Beschlüsse
der gemeindlichen Kollegien vom 3. und 10. Mai 1010 in die Berwaltung des Stadtmagistrats
Nürnberg übernommen.
Diese Stiftung hat den Zweck, aus den ßinsen, abzüglich der Verwaltungskosten, Reise—
stipendien an studierende oder angehende Architekten zu gewähren.
Ein Stipendium beträgt nicht unter 1 000 3; seine Annahme verpflichtet zu einer
mindestens vierwöchigen Studienreise.
Zustiftungen. Fabrikbesitzer und Kommerzienrat Schmidmer hat unterm 4. Wärz
1910 zur Mehrung des Kapitals der von ihm und seiner Gattin im Jahre 1889 errichteten Else
Schmidmer' schen Stiftung einen weiteren Betrag von 1500 4 gestiftet, sodaß
das Stiftungskapital nun 11 500 M beträgt.
Aus der seinerzeit errichteten Stiftung zu 10 o00 M kamen bisher jährlich 400 zur Ver—
teilung. Wegen Rückgang des ursprünglichen Zinsfußes von 40 auf 3296 wurde der Fehl⸗
betrag von dem Stifter alljährlich zugeschossen. Um für spätere Zeiten das Zinserträgnis so hoch
zu gestalten, daß es für den Stiftungszweck ausreicht, hat der Stifter die oben erwähnten 1 500 4
übergeben.
Der Bestand an Unterrichtsstiftungen war folgender:
A. Für Besucher von Hochschulen.
1. Der Allgemeine Universitätsstipendienfonds (vereinigte Stipendienstif—
tungen) für Protestanten — aus der reichsstädtischen Zeit stammend — hatte ein Kapital—
vermögen, soweit es unter magistratischer Berwaltung steht, von 533 969 (533 969) M4.
Stipendien wurden vergeben:
An Auswärtige ! Im ganzen
Zahl Betrag Zahl Betrag
—B — ie i8207
2152 3 3631 7 1515
F 861 4231 0 1284
... 1148 25* 13 1419
... 2 2 2123
zusammen . . . — D V V 8 0401 100 24
1909 zusammen .. 5 so loz328 iu 2s0o
Hierunter befinden sich 4676 (4751) M aus Stiftungen, die nicht unter magistratischer
Berwaltung stehen und von den hierfür aufgestellten Exekutoren ausgerichtet werden.
Beworben haben sich 182 (173) Studierende.
Unberücksichtigt mußten bleiben: 25 (23) Theologen, 7 —A Mediziner,
18 (13) Philologen, 16 (10) Studierende anderer Fächer, zusammen 77 (59 Bewerber; davon
waren 13 Vürnberger und 64 Auswärtige.
Von den 13 Nürnbergern erhielten 6, von den 64 Auswärtigen 2 aus neueren Stiftungen
Stipendien. 7 Nürnberger konnten nicht berücksichtigt werden, weil 4 katholischen Glaubens—
bekenntnisses waren, einer eine nicht genügende Fortgangsnote aufzuweisen hatte, ! über die
übliche Zeit hinaus studierte und J keine Hochschule besuchte.
an Theologen.. 7—
an Juristen... 7
an Mediziner.· 7
* Philologen und Philosophen. · ·7*
Nan Studierende anderer Fächer. . 53
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