Objekt: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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Ein dritter Augsburger Buchhändler namens Veit 
konstatiert, daß ihm die besagten Schriften durch den Buch⸗ 
händler Eurik in Linz zugegangen und daß er einige Exem— 
plare nach der Schweiz und nach dem Rhein gesendet. 
Um diese Mitteilungen zu vervollständigen, werden 
Eure Hoheit es vielleicht für gut befinden, den Buchhändler 
Stein in Nürnberg unmittelbar nach der Besitzergreifung 
verhören zu lassen.“ 
Napoleon war bereits im Besitze der Broschüre, und 
es ist kein Zweifel, daß er sich ihren Inhalt völlig zu eigen 
gemacht hat. Sie wirkte auf ihn wie ein rotes Tuch. Sie 
mußte es tun. Denn weder er noch seine Berater konnten 
sich verhehlen, daß es sich hier nicht um das gewöhnliche 
Machwerk eines armseligen Skribenten handelte oder umn 
die hochklingenden Tiraden eines Alarmschreiers, sondern 
um eine auf reicher Erfahrung und gründlichen Kennt— 
nissen vor allem auf wirtschaftlichem Gebiete beruhende 
Schrift. Abgesehen von dem Bilde, das er von dem 
Treiben der französischen Armee entrollte, und das man 
vielleicht etwas outriert nennen könnte, war sie bei allem 
verhaltenen Patriotismus ruhig und sachlich abgefaßt. Sie 
mußte auf alle gebildeten Leser gerade dadurch einen tiefen 
Eindruck machen. Sie griff schonungslos das ganze poli— 
tische System Europas an und enthüllte dem Kaiser selbst 
seine bisherige Entwicklung und seine zukünftigen Pläne. Es 
wird in der Tat wenig Schriften geben, welche Napoleons 
Absichten in jener Zeit klarer und deutlicher vor Augen ge— 
führt, die sein ganzes Werden besser charakterisiert hat, als dies 
in diesem Büchlein geschehen ist. Napoleons Verhältnis 
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