7
p 4,
α
18,50 m hohe Turmpyramide, bestehend aus Unterbau, 3 Stockwerken und dem
Helm. Den Unterbau bilden 8 einfach gegliederte Pfeiler, welche durch Spitzbögen
mit einander verbunden sind. Die unteren zwei Drittel desselben stehen im Wasser.
Über dem Unterbau befindet sich der Wasserkasten, aus welchem das Wasser durch
8 Ausläufe dem Brunnentrog zufließt; weitere 8 Wasserausläufe befinden sich am
Rande des Troges (3. 5. als wasserspeiende Bestien).
Die Architektur des Uufbaues, sowie der Figurenschmuck ist aus dem beige—
hefteten Plane für die Wiederherstellung ersichtlich. Die Quelle der Schönbrunnen-
Wasserleitung befindet sich im Südosten der Stadt auf der Tullnau bei dem Schlößchen
Glaishammer, ungefähr eine halbe Stunde östlich von der Stadtmauer entfernt, in
dem ehemals Jakob Imhof'schen Garten „hinter dem stadel, als man hinein
in den garten geet auf die linsen hant gegen den perg, der do leit gegen
der stat hinein, und das wasser quillet an demselben ent also von im selber
auf.“ Das Wasser wurde „in gemauerten rinnen unter der erden, die ligen
—
Nůrnberg⸗ VNeumarkt⸗Regensburger Eisenbahnlinie zur Aufnahme der Last des Bahn⸗
dammes erneuert und verstärkt) und später durch hölzerne Röhren (jetzt Bleiröhren)
zunächst durch Felix Uffinger's Garten nach der Stadt geleitet. Die Zuleitung
zum Brunnen ist eine doppelte.
Über die Verzweigung der Wasserleitung im Brunnen giebt die bereits
erwähnte Pergamenthandschrift vom Jahre 1459 Aufschluß wie folgt:
„ssltem so kumen die zwu hultzein Rören bis an das Ryndlein das umb
den Schönprunnen im pflaster get und das Wasser ist gefasst von dem
ainfür in pleiein Roren der eine gent von dem Rindlein aussen im pflaster
also auff dem gewelb piss zu der anderen staffel an dem Schönprunnen
And unter derselben steinern staffel gent das Wasser aussen um den Schön-
prunnenkasten geringst hin umb als in pleiein Rören und von derselben
pleiein Rören ist das Wasser in VIII teyl geteylt also das es in dem gemeuer
des prunnenkasten in bleyein Rören auff gent in die VIII pfeylerlein die
aussen an dem kasten sssten und wasser geben auss dem untersstem geheuss
und dieselb Roren ligt auff die seiten gegen dem Saltzmarkt darauls das
Wasser in das unter geheufs kumpt.
Item so get die ander hultzein Rören die do leyt gegen des Schoppers
hauss auch pis an das gewelb unter dem pflaster darauf der Schönprunn
stet und von dannen geht dasselb wasser zwischen dem untern gewelb und
dem öbberen wasserkasten pis mitten in den Schönprunnen do get es in
ein pleyein Rören durch die mitlere seull im wasserkasten auff in das
öôbere geheuss do ist es geteilt inn VIII teil von danen get es in den
wasserkasten in VIII Roren.“
Die Figuren am Schönen Brunnen sind in einem Gedicht des Spruchsprechers
hans Weber vom Jahre 1587 beschrieben. Nach demselben waren am Wasser—
kasten auf Postamenten 16 sitzende Figuren angebracht, nämlich die vier Evange—
listen und die 4 Kirchenlehrer, vor denselben ihre Schüler: