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Rritit über alle anderen Chroniken, welde vor ihm heraus-
gefommen find. € ift eine bekannte Ge{dhidhte, daß man
eine Sache leichter tadeln alZ beffer madhen kann und jo ift
eS au bei ab Indagine; denn er weiß eigentlihH aud) nicht
mehr von Nürnbergs EntjtehHung al3z Andere, indem die
Dokumente und Hiftorien, auf weldhe er fich bezieht, auch
nicht ftidhaltig find. Diefelben laufen eben auch meiftent-
theils auf Bermuthungen hinaus und c3 {ft JHon lange eine
au3Zgemacdhte Sache, daß die meijten Urkunden vom 9., 10,
11. und 12, Jahrhundert erdichtet find, wie folches der ge
lehrte Confiftorialrath Detter in feiner Abhandlung vom
Urfprunge des Namen8 Onoldsbadh (Ansbach), mit vielen
Eyenplaren erläutert, und der große Honfkhehun in feinem
föftliHen Werke „Tistoria Trevisensis diplomatica“ betitelt,
öffentlidH bekannt und gejagt hat: „Die KMlöfter Hütten ihre
meiften Urkunden felbit gemacht, und da hinein geführieben
wa3 eben in ihren Kram anı beften paßt.“ Die Klofter-
geiftlidhen fhrieben wie bekannt um3 liebe Geld and fo Kam
e8, daß die meijten Hiftorien, welche aus Klöftern Kommen,
nicht al8 vollftändige Wahrheiten angenommen werden Können,
wie foldje® aud) fpäter gezeigt werden wird. Co wirft zum
Beifpiel, wie bereit fhon erwähnt wurde, ab Indagine dem
Ehroniften Meifterlein vor, „er habe im Auftrage Nürnberg3,
„und zwar zu SGunften Nürnberg3 und zum NadhHtheil der
„Markgrafen, weile dazumal in Gränzfireitigkeiten lebten,
„gefehrieben ,“ und befhuldigt den Chroniften- ohne weiteres
der Rartheiliehkeit. Wir wollen darüber jeßt noch Keine
Unterfudhung anftellen, werden aber hın Merlauf der Ges
fhidte darauf zurücdkommen. Bor allem wollen wir jeßt
zu ergründen fuchen, ob Nürnberg im Jahre al8 man jHricb
1056 auf einmal au dem Erdboden Herausgewahfen, 1010
ob e8 zu feiner Entwidlung bi3 zum Jahr 1105, wo c5 König
Heinrid) V mit ftürmender Hand genommen, nicht Länger
al3 100 Kahre gebraucht hat. Bekanntlih haben unfere
alten Deutidhen viel lieber das Schwert und die Lanze ge