Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Samen auf die der Entwickelung der Tabakpflanzen besonders förderlichen 
Jahrgänge beschränkt bliebe; denn in diesen könnte eine hervorragende, 
großkörnige Qualität mit einer bis zu 10 Jahren anhaltenden Keimkraft 
gewonnen werden. Bei der Aussaat, die zwischen dem 25. März und 
5. April erfolgt, benützt man nur zweijährige, angekeimte Samen. Dem 
Ankeimen!) geht ein 24stündiges Einweichen voraus, worauf innerhalb 
3 Tagen das Auskeimen des in ein Leinwandsäckchen gefüllten und außen 
noch mit einem wollenen Tuch behufs Erhaltung der Feuchtigkeit und der 
gleichmäßigen, vom Ofen ausstrahlenden Wärme umgebenen Saatgutes 
größerenteils erfolgt. Alle Tage muß während dieser Zeit die Leinwand 
außen eingenetzt und der Inhalt derselben umgerührt werden. Nach Um— 
fluß derselben siebt man eine Woche hindurch alle Tage die noch nach— 
träglich angekeimten Samen aus und hebt sie, in Leinwand geschlagen, in 
frischer Erde auf, wo sie sich bei mäßiger Feuchtigkeit 258 Wochen wachs⸗ 
tumsfähig erhalten. Auf die breitwürfig im Holzkasten auf eine 10 6m 
starke fruchtbare Erdschichte dünen ausgestreuten Samen darf man bloß 
sehr wenig ganz feine Erde zum Zudecken aufsieben, so daß die Keim— 
pflanzen möglichst flach eingebettet sind. Zwei Tage lang wird nach der 
Saat nicht gelüftet, sondern nur mit lauwarmem Wasser gegossen; darauf 
aber ist ein tägliches Lüften und wiederholtes Gießen bei Sonnenschein, 
vornehmlich die ersten 14 Tage, nicht außer Acht zu lassen. Nachts legt 
man auf die Fenster Strohmatten oder Bretter, die meistens bis Anfang 
Mai überflüssig werden. Ein Pikieren der Pflänzchen ist nicht eingeführt; 
drohen letztere in den Trögen vor dem 14. Mai zu groß zu werden, so 
wird ihr Wachstum durch Abnehmen der Papierdeckel bei Tage zurück— 
gehalten. Gewöhnlich besitzen sie bis 15. oder 20. Mai 425 Blättchen, 
sind also kräftig genug und können dann von da ab bis anfangs Juni 
aufs Feld gebracht werden. Nach Mitte Juni zu pflanzen, hat keinen 
Wert, da der Tabak nicht mehr reif wird. In früherer Zeit brachte man 
noch nach Weißrübsamen, also gegen Ende Juni, Tabak aufs Feld, machte 
damit aber aus angeführtem Grunde schlechte Erfahrungen. Auf das 
Hektar sind 42 — 45000 Pflanzen erforderlich, die man gewöhnlich in 
4 Frühtrögen mit je 5 Papierfenstern heranziehen kann. Bei naßkaltem 
Wetter im Frühjahr herrscht wegen schlechten Gedeihens der Tabakpflanzen 
bisweilen lebhafte Nachfrage nach solchen, und man legt für die unter 
einem Papierdeckel befindlichen Pflänzchen etwa 2100 -2250 Stück, je nach 
Nachfrage 255 0, im Mittel 36. an. Bei diesem Mittelpreis stellen 
sich 1000 Pflanzen auf 1,40 — 1,50 M. 
1) Volle Beachtung verdient auch das von Hofrat Neßler empfohlene An— 
keimen der durch Blasen auf vertieftem Papier von allen kleinen Körnern befreiten 
Samen in Trinkgläsern. Es vollzieht sich in denselben die Keimung gleichmäßig 
in 10—512 Tagen und kann mit iedem beliehigen Quantum durchageführt werden.
	        
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