Rabftthums zu Felde, fondern firafte auch mit Freimuth
die Sünden derer, welche aleidh ihın der lutherifhen Kirche
zugefallen maren. Bereit3 1524 ließ er ein Sejpräch drucken,
darinnen „der ärgerlig Wandel etlicher, die fich Intherilh
nennen, angezeigt und brüberlih beftraft wird.“ Cr rief
feinen SGTaubensgenofjen infonderheit folgende beherzigen3-
werthe Worte zu: „Wenn ihr evangelijch müret, [0 thHütet
ihr die Worte de8 Evangelii. Darum, wenn ihr aus dem
Evangelio geboren mwäret, {od verfündetet ihr das Cvan-
gelium euren Mitbrüdern Holdjelig und führtet einen gott-
Teligen Lebenzwandel wie die Apoftel. Wenn ihr Lutherilhen
jo züchtigen und unärgerlihen Wandel führtet, fo hätte
zure Lehre ein beffer Anfehen vor allen Menfdhen; die euch
jeßund Keger Heißen, würden euch Chriften heißen. Aber
mit dem SFleifhefjen, Rumoren , Rfaffenfhänden, Hadern,
Verfpotten, Veradhten und allem unzücdhtigen Wandel habt
ihr Lutherifhe felber der evangelifjden Lehre eine große Ver-
adtung gemadt. &3 Liegt letder am Tage.“ — Und auch
in Neimen fagte er allıeg ind nad allen Seiten auf gut
deutich die Wahrheit. Da verltand eS fidh von felbft,
Daß er durch fein Gedicht ;
Sich jelbfit hat zugericht
Ein heimlidH YNebermaß
Ron Feindihaft, Neid und Haß.
„Durch die immer vertrautere Bekanntfchaft mit den
Schriften Luthers gewann Hans Sach3 zujehend8 an
Kraft, Neihthum, Biegjamfeit und Wohlklang der Sprache,
ja in mandjer Hinficht that er es dur feine Kenntniß
alter Mundarten Deutfhlands Luthern noch 3ZUDOT.
Der Aufruf Luthers, ihn für das erfte deutjdhe Sefang-
buch zu unterftüßen, Dbegeifterte ibn zu mehreren, meilt
den Plalınen nadhgebildeten Sejängen ; einige derfelben maren
jqönen Melodieen mweltlicher Lieder angepaßt, zu andern hatte
Sans Sad3 felbft den Ton erfunden; eineß feßte Luther
jelbjt in Mujik. Sie fanden meift in den damals, erfohet-
nenden erften deutjden SGefangbüchern Aufnahme, namentlid
das Lied: „„MWarunm betrübft dur dich, mein Herz“, das
in8 Lateinijche, Sriechifhe, Franzöfildhe, Niederländifdhe und
Holländiide überfeßt worden if. „„Seine geiftlichen Lieder