Objekt: Offizieller Bericht über die Verhandlungen des Kunsthistorischen Kongresses zu Nürnberg

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stätte zu schaffen. Der Kongress hat demgemäss beschlossen, das erste kunstgeschicht- 
liche Institut in Florenz zu errichten. 
Zu einem solchen Institut gehören zunächst: 1) Anschaffung einer möglichst 
vollständigen kunstwissenschaftlichen Bibliothek und einer grossen Sammlung von zu 
vergleichenden Studien geeigneten Abbildungen, welche vereinigt in passenden Arbeits- 
räumen aufgestellt und bequemer Benutzung zugänglich gemacht werden. 2) An- 
stellung eines allseitig gebildeten Kunstgelehrten als ständigen Leiters, welcher die 
ihm unterstehenden Sammlungen verwaltet, das Studium der das Institut benutzenden 
Gelehrten unterstüzt, Studierenden ein erfahrener Führer und Berater ist und bei 
wissenschaftlichen Anfragen von ausserhalb Auskunft gibt. 
Auf diese beiden Punkte soll sich das Institut vorläufig beschränken. 
An der Gründung des Instituts sind, da die Benutzung desselben nicht allein 
Kunstgelehrten offen stehen soll, alle interessiert, welche Italien seiner Kunstschätze 
halber besuchen. 
Als Grundstock sollen zunächst aus freiwilligen einmaligen oder jährlichen Bei- 
trägen die Bibliothek und die Abbildungssammlung angeschafft werden. Sobald die- 
selben zu einem nennenswerten Umfang angewachsen sind, sollen sie nach Florenz 
überführt und das Institut eröffnet werden. Erst dann, nachdem das Institut zu 
einer Thatsache geworden ist, werden wir uns, um dessen weiteren Bestand und die 
Lebensstellung des Leiters zu sichern, an die Regierungen der an der Existenz 
eines solchen Instituts interessierten deutschen und mit der deutschen Wissenschaft 
eng verbundenen Staaten wenden können, mit der Bitte, dasselbe zu subventionieren. 
Zur Förderung dieser Angelegenheit hat der Kongress ein aus fünfzehn Mit- 
gliedern bestehendes Komite gewählt und mit der Leitung der Geschäfte Herrn 
Professor Dr. Max Georg Zimmermann betraut, welcher mit den Herren Konservator 
Adolf Bayersdorfer und Professor Dr. August Schmarsow den geschäftsführenden 
Ausschuss des Komites bildet. 
Zuwendungen an Geld nimmt das Bankhaus ...............in Berlin, an 
Studienmaterial die Verlagsbuchhandlung von ......000000000000 Messe 
entgegen. Einzeichnungen zu jährlichen Beiträgen und alle das Institut betreffenden 
Korrespondenzen sind an Herrn Professor Dr. M. G. Zimmermann unter der Adresse 
des genannten Bankhauses zu richten. 
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Ich möchte mir nur noch erlauben, hinzuzufügen, dass ich auf den ehren- 
vollen Antrag der Kommission mich bereit erklärt habe, die Leitung der Geschäfte 
vorläufig eventuell zu übernehmen, weil ich jetzt die meiste Zeit dafür zur Ver- 
‘ügung habe und zum Winter nach Italien gehe. 
Professor von Lützow verliest das an ihn gerichtete Telegramm des 
Herrn Geh. Rat Jordan: 
„Berlin, den 26. September. Leider verhindert, an den Beratungen 
teil zu nehmen, spreche ich meine lebhafte Zustimmung zu Ihrem An- 
trage aus. Jordan.“ 
Die Zustimmung des Herrn Geh. Rat Jordan ist mit um so grösserer Freude 
zu begrüssen, als er dieselbe ganz aus eigener Initiative ausgesprochen hat. 
Dann eröffnet er die Debatte über die Vorschläge der Kommission.
	        
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