XV. Sankt Annen Kapelle auf dem Lorenzer Kirchhof.
Sie ward von einem reichen Veeeper Conrad Horn, A. 1511 er⸗
bauet, welcher eine Pfruͤnde dahin verlegte, und im Nonnendaͤß⸗—
chen eine Pfruͤndnerswohnung errichtete. Sie hat einige gemahlte Fen⸗
ser, und dewahret noch die Schleife, auf welcher der Stifter dem Kai⸗
ser Maximuian dem viel Geld zufuͤhren ließ, der ihm Erlaubniß gege⸗
ben hatte, ungehindert nach Ungarn und Boͤhmen mit Tuch zu handeln.
Die Kapeile gehoͤrt dem Tuchmacher Handwerle, welches seine Kerzen und
Keichentuch darin aufbewahrt.
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XVI. Sankt Kunigunden Kapelle auf dem Lorenzer
Kirchhof
Sor von Kaiser Heinrichs Gemahlin, Kunigunde, gestiftet worden
seyn. Sie ward 1703 eingerissen, und die Armenkinder Schule
an ihre Stelle gebauet, welche bißher in dem Zuchthauße gewesen war.
XVII. St. Nikolaus Kapelle (im Heilsbronner Hofe)
Ja im 1aten Jahrhundert gebauet worden, gehoͤrt zum Anspachischen Klo⸗
ster Heilsbronn, und wird als ein Gewoͤlbe gebraucht.
XVIII. Kapelle zu den zwoͤlf Boten an der Karthause,
(oder Todten⸗Kapelle.)
Sie ist von Conrad Wendel, einem Bruder des oben genannten Mar⸗
quard Mendels, Stifters der Karthause, 1382 erbauet und diesem
Nloster 1384 einverleibt worden. Zugleich stiftete er ein Bruderhauß fuͤr
arme, abgelebte Maͤnner, welche, so oft in der Lorenzer Kirche geprediget
wird, in blauen Maͤnteln mit herabhaͤngenden Gugeln, dahin gehen muͤs⸗
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sen. A. 1740 ward die Kapelle renovirt, und zugleich die Anstalt gemacht,
daß alle —— Nachmittag in einer Vesperpredigt eine Betrack tung
uͤber die sogenannten letzten vier Dinge gehalten werden foll. Diese Pre⸗
bigten werden von einem Kandidaten des hiesigen Seminariums, unter
Aufsicht des Predigers bey St. Jakob, versehen.
XIX. Kapelle zu den 11000 Maͤrtyrerinnen im Hof des
Eberacher Klosters am Fischbach.
Die Cistercienser Abtey Eberach im Kanton Steigerwald besaß zu Nuͤrn⸗
Nberg zween Hoͤfe, den einen am Frauengaͤßchen, den andern am Fisch⸗
bach. Jenen Lerkaufte der Abt und vas Konvent an den hiesigen Rach,
und durfte dafuͤr die Behaussung, die am Roßmarkte hinten am Eber—
gcher Hof, liegt, kaufen uͤnd zum Hof bauen. Wann, und von wem die
Fapelle erbauet worden, ist ungewiß; doch geschah es gewiß im igien
—A Sie ward eigentlich zur Ehre der Mutter Gottes und der
ve n Nothhelfer geweihet. Es wird kein Gottesdienst darin ver—
3X Kapelle zu St. Elisabethen im deutschen Hauße.
Se ist A. 1290 nebst dem Spital damals ausserhalb der Stadt er—
bauet worden. Gustav Adolph, Schwedens unsterblicher Koͤnig,
hat 1632, den 30 Maͤrz, das deutsche Hauß, samt den dazu gehoͤrigen
Guͤtern, der Stadt — verehret, und solche Schenkung den 25sien
Julii in dem Hoflager vor Nuͤrnberg destaͤtigt. In der Kaͤpelle haiten
die Roͤmisch Katholischen ihre Religionsuͤbung; doch ward guch taͤgiich in
derselben ein evangelischer Gottesdienst von einem der Diakonen bey St.
Jakob verrichtet. Eben itzt wird diese Kapelle, Spital ec. neu gebauet,
und indessen der katholische Gottesdienst, auf Verguͤnstigung des Raths,
in der Karthaͤuser Kirche gehalten.
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